Her mit der Gleichstellung!
Gegen 8000 Frauen und solidarische Männer demonstrierten heute in Bern gegen Sozialabbau und forderten konkrete Taten für die Gleichstellung. Anlass für die Veranstaltung, zu der 50 Organisationen, unter ihnen die Gewerkschaft Unia und die Unia Frauen aufgerufen hatten, ist die Marche mondiale des femmes. Diese internationale, feministische Aktionsbewegung setzt sich ein gegen Gewalt an Frauen und gegen Frauenarmut.
Eine Ursache von Frauenarmut sind prekäre Arbeitsverhältnisse. Auch in der Schweiz tragen Frauen immer noch ein grösseres Armutsrisiko als Männer. Schuld daran sind neben den schlechten Arbeitsbedingungen auch die Lohndiskriminierung. Ausgerechnet sie hat im zweiten Krisenjahr 2009 wieder zugenommen. Frauen wollen diese Krise nicht bezahlen!
Gleichstellung in der Arbeitswelt: ein zentrales Anliegen der Unia
Weil die Frauenlöhne schlechter und die Erwerbsarbeitspensen der Frauen tiefer sind, sind auch die Leistungen der Sozialversicherungen für Frauen tiefer als für Männer. Für die Verbesserungen dieser unhaltbaren Zustände zu kämpfen, ist eine Kernaufgabe der Gewerkschaften.
Kein Sozialabbau auf Kosten der Frauen!
Darum ist für die Unia die Forderung, die Gleichstellung von Frau und Mann endlich umzusetzen zentral. Dazu braucht es die Verankerung von Mindestlöhnen in den Gesamtarbeitsverträgen, Lohngleichheit und die Abschaffung der Boni. Zur Überprüfung ob Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit gleiche Löhne bezahlt werden, ist ein transparentes Lohnsystem unabdingbar. Ein Abbau bei den Sozialversicherungen kommt nicht in Frage, weder bei der Arbeitslosen- noch bei der Invalidenversicherung und schon gar nicht in der Altersvorsorge. Ursula Mattmann, Präsidentin der Unia Frauen rief den Demonstrantinnen zu: „Wir Frauen lassen uns nicht für dumm verkaufen! Wir werden es nicht zulassen, dass das AHV-Alter unter dem Deckmantel der Gleichstellung erhöht wird!“
In weiteren Kurzstatements wurde unter anderem für eine stärkere Vertretung der Frauen in der Politik, gegen Lohndiskriminierung, für ein Recht auf Arbeit zu guten Bedingungen sowie für mehr und unentgeltliche Kinderbetreuung aufgerufen.