Das Erfolgsrezept der PTB

Harald Lukes. Die Partei der Arbeit Belgien (PTB) ist nach einer Strategieänderung sehr erfolgreich. Sie hat dazu ein spannendes Buch veröffentlicht, das in der Bildungsgruppe der PdA Zürich diskutierte wurde. Abgeschlossen wurde diese Diskussion mit Gaël Vuillème, der längere Zeit in Belgien lebte und im Umfeld der PTB aktiv war.

In der Bildungsgruppe der Partei der Arbeit Zürich haben wir zuletzt das Buch «Verbreitern, Verbinden, Vertiefen» der PTB gelesen. Darin zu lesen ist die Geschichte dieser Partei, ihre Einschätzung der Lage in Belgien sowie ihre politische Strategie. Anfang Dezember besuchte uns schliesslich Gaël Vuillème, der Co-Präsident der Kommunistischen Jugend der Schweiz (KJS). Der Genosse hat einige Monate in Belgien gelebt und war in der StudentInnenorganisation der PTB, der Comac, aktiv.

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Wie bin ich Jude und Sozialist?

Jochi Weil. Im Folgenden versucht Jochi Weil, Vorstandsmitglied der Religiös-Sozialistischen Vereinigung der Deutschschweiz, die im Titel gestellte Frage in acht kurzen Kapiteln aus seiner Lebensgeschichte rudimentär zu beantworten. Natürlich liesse sich noch viel mehr sagen.

Kindheit
Aufgewachsen bin ich in einer jüdischen Familie in einem Reiheneinfamilienhaus am unteren Zürichberg. Mein Vater kam aus Luzern, meine Mutter aus Hamburg-Altona. Meine Eltern waren beide Mitglieder der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ). Mein jüngerer Bruder und ich wurden mehr oder weniger jüdisch, aber vor allem weltlich erzogen. So besuchten wir den öffentlichen Kindergarten und die Primarschule. Wir waren sogenannte «Dreitagesjuden», d.h. dreimal im Jahr, an hohen Feiertagen nahmen wir am Gottesdienst in der Synagoge an der Löwenstrasse teil, wo wir mit 13 Jahren auch Bar Mitzwa wurden.

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Liberal gegen Demokratie

Alexander Eniline. Der Liberalismus hat mit Demokratie nichts zu tun. Seine VertreterInnen ziehen sogar meist eine liberale Diktatur jeder Demokratie vor, sollte das Privateigentum in Gefahr sein. Stechendes Beispiel ist dafür Friedrich von Hayek, der Pinochet unterstützte.

Der Angriffswinkel heute, der für gewöhnlich von allen liberalen PropagandistInnen gegen die KommunistInnen und KämpferInnen für den Sozialismus eingenommen wird, ist, dass der Sozialismus von Natur aus antidemokratisch und diktatorisch ist, während der Liberalismus per se die Demokratie garantiert. Das wird so oft repetiert, dass es als praktisch erwiesen erscheint.

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Von der Oktoberrevolution zum Völkerrecht

Solomon Nikritin, Das Volksgericht, 1934

Peter Alfons Steiniger / tai. Die Entstehung und Entwicklung des Völkerrechts wäre ohne den Roten Oktober undenkbar gewesen. Das Völkerrecht ist eine Waffe der Völker gegen imperialistische Kriegspolitik und geht auf das leninsche «Dekret über den Frieden» zurück.

Der Nährboden, aus dem die demokratischen Grundsätze des Völkerrechts hervorgegangen sind, war die Grosse Sozialistische Oktoberrevolution. Die Aussaat begann 1917, die Ernte – in universeller Breite – um 1945. Gleich zu Beginn der Oktoberrevolution entstand als Programm des modernen Völkerrechts das leninsche «Dekret über den Frieden». Es beruht auf der Anerkennung der Gleichheit und Souveränität aller Völker der Welt und ihrem Recht auf Leben, auf ein von ihnen selbst bestimmtes menschenwürdiges Dasein. Wenige Tage später, Mitte November 1917, wurde vom Rat der Volkskommissare die «Deklaration der Rechte der Völker Russlands» erlassen.

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«Der einzige Weg der Menschheit»

ICP/red. 103 kommunistische und ArbeiterInnenparteien sind in Russland zusammengekommen, haben diskutiert und die Oktoberrevolution gewürdigt. Die unterschiedlichsten Parteien sprachen hier auf Augenhöhe miteinander.

Während dem 19. Internationalen Treffen Kommunistischer und ArbeiterInnenparteien, das Anfang November im russischen St. Petersburg stattfand, kamen 103 Parteien zusammen. Das Treffen war dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution gewidmet. Die verschiedenen VertreterInnen der Parteien diskutierten das wichtigste Ereignis des 20. Jahrhunderts, wie der Verantwortliche für internationale Beziehungen der Kommunistischen Partei Kubas, José Ramón Balaguer, die Grosse Sozialistische Oktoberrevolution bezeichnete. Er erinnerte daran, dass Fidel Castro bewusst war, dass die sozialistische Revolution möglich war dank der Sowjetunion.

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Kein Schlussstrich!

Selina Wohlgemuth. Nach vier Jahren kommt der Prozess gegen den NSU, eine deutsche Terrorgruppe von Neonazis, zu seinem Ende. Wichtige Fragen bleiben offen. Veranstaltung in Basel und Zürich mit zwei Aktivistinnen der «Initiative Keupstrasse ist überall».

Der NSU-Prozess in München neigt sich mit grossen Schritten dem Ende zu. Im September hat die Generalbundesanwaltschaft am Münchner Oberlandesgericht ihr Plädoyer gegen die Angeklagten abgeschlossen. Und sie hat dabei in ihrer Argumentation störrisch und entgegen aller heutigen Kenntnissen an der widerlegten These vom Neonazi-«Trio» festgehalten.

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Liberalismus in Reinkultur

dab. Konrad Farner (1903-74) zeigt in einer Rede zur 600-Jahr-Feier von Zürichs Beitritt zum Eidgenössischen Staatenbund die Klassenkämpfe vom Mittelalter bis heute. Unser Ausschnitt porträtiert den Autokraten Alfred Escher.

Der Restbestand der im Selbstverlag herausgegeben ersten Ausgabe von «Zürichs Geschichte» wurde im November 1956 von randalierenden Faschisten öffentlich verbrannt. Rund um Figuren wie Bürgermeister Rudolf Waser, Reformator Zwingli und Schriftsteller Keller baut Farner darin das präzise Essay auf. Der liberale Mythos Escher wurde in den bürgerlichen Medien im Zusammenhang mit dem kürzlichen Gottharddurchstich gefeiert, wir ziehen Farners Darstellung vor.

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Untergehende Sonne des US-Imperialismus?

Matin Baraki. Die USA sind die globale Militärmacht Nummer 1 und gleichzeitig das am meisten verschuldete Land der Welt. Ihre Kriege verschlingen Abermilliarden. Droht dem US-Imperialismus der Kollaps? Könnte letzerer durch eine militärische Lösung, mit einem dritten Weltkrieg, aufgehalten werden?

Ist da eher der Wunsch der Vater des Gedankens oder soll man dem Schweizer Publizisten Beat Kappeler glauben, dass über kurz oder lang ein Kollaps drohen könnte, da die Kosten der US-Kriege im Nahen und Mittleren Osten zunehmend unbezahlbar werden? Es gibt einen nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen der erneuten Aufstockung der Zahl der US-SoldatInnen in Afghanistan und der Erhöhung der Schuldengrenze sowie des Budgetdefizits der Administration. » Weiterlesen

Parteigenossen!

Seit mehr als anderthalb Jahren wütet der europäische Krieg. Und mit jedem weiteren Monat, mit jedem weiteren Tage des Krieges wird es für die Arbeitermassen immer klarer, dass das Zimmerwalder Manifest die Wahrheit gesagt hatte, als es sagte, dass die Phrasen von der «Vaterlandsverteidigung» und dergleichen nichts als Betrug der Kapitalisten sind. Mit jedem Tage wird es klarer, dass es der Krieg der Kapitalisten ist, der grossen Räuber, die darüber streiten, welcher von ihnen mehr Beute bekommen soll, mehr Länder berauben, mehr Nationen unterdrücken und unterjochen soll.
Es klingt unwahrscheinlich, besonders für schweizerische Genossen, es ist aber doch wahr, dass auch bei uns in Russland nicht nur der blutige Zarismus, nicht nur die Kapitalisten, sondern auch ein Teil der angeblichen oder der gewesenen Sozialisten davon spricht, dass Russland einen «Verteidigungskrieg» führt, dass Russland nur gegen die deutsche Invasion kämpft. Es ist aber in Wirklichkeit der ganzen Welt bekannt, dass der Zarismus seit Jahrzehnten mehr als hundert Millionen fremder Völker in Russland selbst unterjocht, dass Russland seit Jahrzehnten die Raubpolitik gegen China, Persien, Armenien, Galizien betrieben hat. Weder Russland noch Deutschland, noch irgendeine andere Grossmacht können vom «Verteidigungskrieg» sprechen; alle Grossmächte führen einen imperialistischen, einen kapitalistischen Krieg, einen Raubkrieg, einen Krieg zur Unterjochung kleiner und fremder Völker, einen Krieg zum Nutzen der Profite der Kapitalisten, die jetzt aus den furchtbaren Leiden der Massen, aus dem Blute der Proletarier das rote Gold ihrer Milliardenprofite schlagen.
Vor vier Jahren, als es schon klar wurde, dass der Krieg kommt, sammelten sich die Vertreter der Sozialisten der ganzen Welt zum Internationalen Sozialistenkongress in Basel im November 1912. Es war schon kein Zweifel darüber, dass der kommende Krieg ein Krieg zwischen den Grossmächten, zwischen den grossen Räubern sein wird, dass die Schuld am Kriege die Regierungen und die Kapitalistenklasse aller Grossmächte tragen. Und das Basler Manifest, das einstimmig von den sozialistischen Parteien der ganzen Welt angenommen wurde, sprach diese Wahrheit offen aus. Das Baseler Manifest erwähnt mit keinem einzigen Wort den «Verteidigungskrieg», die «Vaterlandsverteidigung». Es geisselt die Regierungen und die Bourgeoisie aller Grossmächte ohne Ausnahme. Es sagt offen, dass der Krieg das grösste Verbrechen sein wird, dass die Arbeiter es als Verbrechen ansehen, aufeinander zu schiessen, dass die furchtbaren Schrecken des Krieges, die Empörung der Arbeiter dagegen zu einer proletarischen Revolution mit Notwendigkeit führen muss.
Als der Krieg wirklich kam, da sah man, dass der Charakter dieses Krieges in Basel richtig beurteilt worden war. Aber die Sozialisten- und Arbeiterorganisationen folgten nicht einmütig dem Basler Beschlusse, sondern spalteten sich. In allen Ländern der Welt sehen wir jetzt die Sozialisten- und Arbeiterorganisationen in zwei grosse Lager geteilt. Der kleinere Teil – namentlich die Führer, die Funktionäre, die Beamten – hat den Sozialismus verraten und sich auf die Seite der Regierungen gestellt. Der andere Teil – zu dem die bewussten Arbeitermassen gehören – fährt fort, die Kräfte zu sammeln und gegen den Krieg für eine proletarische Revolution zu arbeiten. Die Ansichten dieses zweiten Teiles haben ihren Ausdruck unter anderem im Zimmerwalder Manifest gefunden.
Bei uns in Russland führten seit dem Beginn des Krieges die Arbeiterdeputierten in der Duma einen entschiedenen revolutionären Kampf gegen den Krieg und gegen die Zarenmonarchie. Die fünf Arbeiterdeputierten, Petrowski, Badajew, Muranow, Schagow und Samoilow, verbreiteten revolutionäre Aufrufe gegen den Krieg und betrieben eifrig revolutionäre Agitation. Der Zarismus hat diese fünf Deputierten verhaften lassen, vor Gericht gestellt und zur lebenslänglichen Verschickung nach Sibirien verurteilt. Seit Monaten schmachten jetzt in Sibirien die Führer der Arbeiterklasse Russlands. Aber ihr Werk ist nicht zerstört, ihre Arbeit wird in demselben Sinne von klassenbewussten Arbeitern in ganz Russland fortgeführt.
Parteigenossen! Sie haben hier die Vertreter verschiedener Länder gehört, die Ihnen vom revolutionären Kampfe der Arbeiter gegen den Krieg sprachen. Ich will nur noch das Beispiel des grössten und reichsten neutralen Landes zitieren, nämlich der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Kapitalisten dieses Landes schlagen jetzt enorme Profite aus dem europäischen Kriege. Und sie agitieren auch für den Krieg. Sie sagen, Amerika solle sich ebenfalls zur Teilnahme an dem Kriege vorbereiten, Hunderte von Millionen Dollar sollen auf Kosten des Volkes aufgetrieben werden zu neuen Rüstungen und Rüstungen ohne Ende. Und ein Teil der Sozialisten folgt auch in Amerika diesem betrügerischen, diesem verbrecherischen Rufe. Aber ich will ihnen vorlesen, was der populärste Führer der amerikanischen Sozialisten, der Kandidat der sozialistischen Partei in Amerika auf den Posten des Präsidenten der Republik, Genosse Eugene Debs, schreibt. In der amerikanischen Zeitung «Appeal to Reason» vom 12. September 1915 sagt er: «Ich bin kein kapitalistischer Soldat; ich bin ein proletarischer Revolutionär. Ich gehöre nicht zur regulären Armee der Plutokratie, wohl aber zur irregulären Armee des Volkes. Ich verweigere den Gehorsam, in den Krieg zu gehen für die Interessen der Kapitalistenklasse. Ich bin gegen jeden Krieg ausser einem (!) Kriege. Für diesen Krieg stehe ich mit meiner ganzen Seele, und das ist der Weltkrieg für die soziale Revolution. An diesem Kriege bin ich bereit teilzunehmen, wenn die herrschenden Klassen einen Krieg überhaupt notwendig machen wollen.» So schreibt an die amerikanischen Arbeiter ihr geliebter Führer, der amerikanische Bebel, Genosse Eugene Debs.
Und das beweist Ihnen, Parteigenossen, abermals, dass wirklich in allen Ländern der Welt die Sammlung von Kräften der Arbeiterklasse sich vorbereitet. Die Schrecknisse und Leiden des Volkes im Kriege sind furchtbar. Aber wir dürfen nicht, wir haben keinen Grund, mit Verzweiflung in die Zukunft zu schauen.
Nicht umsonst werden Millionen von Opfern im Kriege und wegen des Krieges fallen. Die Millionen, die darben, die Millionen, die da in Schützengräben ihr Leben opfern, sie leiden nicht nur, sie sammeln auch Kräfte, sie denken über die wahren Ursachen des Krieges nach, sie stählen ihren Willen, sie kommen zu immer klarerer und klarerer revolutionärer Einsicht. Der wachsende Unwille der Massen, die wachsende Gärung, Streiks, Demonstrationen, Proteste gegen den Krieg dies alles geht in allen Ländern der Welt vor sich. Und das gibt uns die Gewähr, dass nach dem europäischen Kriege die proletarische Revolution gegen den Kapitalismus kommen wird.

Wladimir Iljitsch Lenin

Rede auf der internationalen Kundgebung in Bern, 8. Februar 1916
Nach dem deutschsprachigen Text der Berner Tagwacht, Nr. 33, 9. Februar 1916. Quelle: mlwerke.de

Die unterbrochene Revolution

Thomas Sankara

Alexander Eniline. Auch 30 Jahren nach seiner Ermordung ist Thomas Sankara und sein revolutionäres Erbe nicht vergessen. Vier Jahre lang führte Sankara die Revolution in Burkina Faso und änderte das Land von Grund auf. Es wurden soziale und wirtschaftliche Reformen durchgeführt, die demokratische Mitwirkung der Menschen wurde erweitert.

Vor genau dreissig Jahren, am 15. Oktober 1987 um 16.00 Uhr in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, im Gebäudekomplex der westafrikanischen Organisation Conseil de l’Entente sowie des burkinischen Regierungssitzes wurde Thomas Sankara, der Präsident des Landes, mitsamt seiner Leibgarde ermordet. Die tödliche Schiesserei war durch diejenigen angeordnet worden, die Sankara am nächsten standen.

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Kino als Träger einer Bewegung

Szene aus dem Stummfilm Panzerkreuzer Potekin

sah. Am 27. August 1919 erliess Lenin das Dekret über «die Zusammenarbeit der Filmindustrie und der Fotounternehmen». Es war der Startschuss für eine von kommunistischen Ideen geprägte Filmproduktion, die sich «zur wichtigsten
aller Künste» entwickelte und zwar mit dem Anspruch, auch Wahrheit zu sein.

Noch unter dem letzten Zaren hatten einzelne RegisseurInnen das Potenzial des Films als neue Kunstgattung ausgelotet. Ab 1908 entstanden «Die Ehre der Flagge», «Totentanz, «die Gefangenen vom Kaukasus» und «Die Elendsviertel von St. Petersburg» von Protasanow, Wolkow und Gardin. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurden bald fast alle Kinotheater geschlossen: einige ProduzentInnen, RegisseurInnen, SchauspielerInnen und Techniker-Innen emigrierten in die Filmzentren im Ausland, nach Berlin, Paris oder Hollywood.

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Grosse reden, Kleine leiden

Earl Bousquet. Drei Hurrikans haben in der Karibik getobt und viele Inseln verwüstet. Besonders Dominica wurde stark getroffen, das Fazit: Mehr als ein Dutzend Tote, Zehntausende obdachlos. Die karibischen Länder bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe, erwarten können sie allerdings nicht viel.

Nachdem drei aufeinanderfolgende Hurrikans innerhalb von zwei Wochen Tod und Zerstörung über Hunderte von Inseln gebracht haben, beginnen die Völker der Karibik nun mit der Suche und der Bergung von Vermissten, mit der Einschätzung ihrer Verluste und der Berechnung der Kosten der schlimmsten Hurrikansaison, die sie je erlebt haben. Obwohl die Welt ihr Mitgefühl ausdrückt, scheinen die Aussichten auf Hilfe in der notwendigen Geschwindigkeit und im notwendigen Umfang nicht gross zu sein. Die karibischen Völker wissen, dass nach bisherigen Erfahrungen die Aussichten auf Katastrophenhilfe mit jedem Tag geringer werden.

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«Pavlos lebt!»

Anna Spillmann. Vor vier Jahren wurde der antifaschistische Rapper Pavlos Fyssas alias Killah P in Griechenland von einem Mitglied der Neonazipartei Chrysi Avgi ermordet. Der Widerstand gegen die FaschistInnen ist lebendig.

Am 18. September gedachten zahlreiche antifaschistische AktivistInnen, linke Organisationen und Kollektive Pavlos Fyssas, dem griechischen Rapper, der vor vier Jahren von einem Mitglied der faschistischen Partei Chrysi Avgi umgebracht wurde. Im ArbeiterInnenquartier Keratsini in Piräus wurde Pavlos Fyssas, als er aus dem Café trat, in dem er den Abend mit FreundInnen verbrachte, mit einem Messerstich direkt ins Herz getroffen.

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Oktoberrevolution: What’s left?

Tibor Zenker. Ab 1989 kam es in der UdSSR und Osteuropa zur «Wende», zur Konterrevolution und zur kapitalistischen Restauration. Somit stellen sich unweigerlich die Fragen: Was bleibt von der Oktoberrevolution? Und was können die gegenwärtigen KommunistInnen und RevolutionärInnen von ihr, ihrem Verlauf und ihren Folgen lernen?

Im November dieses Jahres begehen wir das 100. Jubiläum der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution in Russland. Am 7. November 1917 siegte der von Lenins Bolschewiki angeführte Aufstand gegen die bürgerliche Regierung. Mit der Russischen Sowjetrepublik wurde der erste proletarische, sozialistische Staat der Menschheitsgeschichte gegründet, der einige Jahre später zur UdSSR, zur Sowjetunion, erweitert wurde.

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Stadtlandschaften massakrieren?

dab. Eine breite Bewegung gegen den A5-Westast, der in die Stadt Biel gebaut werden soll, fordert «Bäume und Häuser statt Autobahn». Die Demo «Biel wird laut! Bienne debout!» findet statt am Samstag, 23. September in der von neoliberalen SuperzerstörerInnen bedrohten Stadt.

Wird die vierspurige Autobahn mit Anschlüssen realisiert, wäre das, wie wenn in Bern der Wankdorf-Autobahnanschluss neben dem Bahnhof gebaut worden wäre. Die gigantische und teure A5-Westast-Umfahrung soll Biel und Nidau zwischen Stadt und See verschandeln und alibimässig mit Grünzonen und Langsamverkehr kaschiert werden. 2020 soll Baubeginn sein.

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Im plombierten Wagen durch Deutschland

Der Wagen, der Lenin und seine KampfgefährtInnen nach Russland brachte

Karl Radek. Die russischen EmigrantInnen in der Schweiz mussten bei Ausbruch der Revolution schnellstens zurück. Der österreichische Revolutionär Karl Radek erzählt 1924, wie die Reise Lenins und der Bolschewiki durch Deutschland gelungen ist und was sie dabei erlebt haben.

Als Wladimir Illjitsch Lenin nach der Februarrevolution 1917 in der Schweiz zu der Überzeugung kam, die Ententemächte würden ihm und seinen Genossen niemals die Durchreise nach Russland gestatten, standen noch zwei Wege offen: Entweder versuchte man illegal durch Deutschland zu fahren oder aber man reiste mit Wissen der Behörden.
Die illegale Durchreise war mit dem grössten Risiko verbunden, da man erstens sehr leicht lange Zeit aufgehalten werden konnte, dann aber wusste man auch nicht, wo die Schmuggler, deren Dienste man benutzen musste, aufhörten, und wo die Spione der deutschen Regierung anfingen. Wenn sich die Bolschewiki zu einem Abkommen mit der deutschen Regierung hinsichtlich ihrer Durchreise verstanden, musste es in aller Öffentlichkeit geschehen, um die Gefahr zu vermindern, welche diese ganze Affäre gegen Lenin als den Führer der proletarischen Revolution heraufbeschwören konnte.

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Fritz Platten: Bolschewik und Schweizer?

Urs Rauber/Redaktion. Fritz Platten kennt man heute höchstens noch als Organisator der berühmten Reise Lenins im plombierten Zug durch Deutschland. Doch wer steckt hinter dieser widersprüchlichen Persönlichkeit, die sich vom SP-Parteibüro in den Aufbau der Sowjetunion stürzte.

Heute ist der Name Fritz Plattens aus dem aktuellen Bewusstsein der Schweizer Arbeiterschaft verschwunden. Blättert man jedoch in Zeitungen der Jahre 1912 bis 1922 oder in historischen Darstellungen, stellt man sogleich fest, welch bedeutende Rolle Platten damals gespielt haben musste. Über kaum einen Kommunisten dieses Landes – ausser vielleicht Jules Humbert-Droz – ist beim Recherchieren derart viel Material zu finden wie über ihn.
Das widersprüchliche Bild des Gefährten Lenins in der Schweiz fasst Leonhard Haas, der frühere schweizerische Bundesarchivar, wohl treffend zusammen: «Den bürgerlichen und gemässigten sozialistischen Schweizern war Platten ein gefährlicher Revoluzzer und allein schon wegen seiner bohemehaften Aufmachung mit schwarzem Schlapphut und wallender Pelerine eine ärgerliche Gestalt im helvetischen Alltag. Lenin aber war er zu mild, zu schweizerisch verbindlich nach fast allen Seiten.»

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