Nekane bleibt!

aufgenauf ZH. Am 12. November hat das spanische Sondergericht Audiencia Nacional einen internationalen Haftbefehl gegen Nekane Txapartegi ausgestellt und konfrontiert die Schweiz erneut mit einem Auslieferungsantrag. Der spanische Staat setzt damit die politische Verfolgung der baskischen Aktivistin fort, die 1999 im Folterkeller in Madrid begonnen hat.

Der neue Auslieferungsantrag wird mit den falschen Papieren begründet, die Nekane Txapartegi während ihres Aufenthalts in der Schweiz und ihrer Verhaftung 2016 in Zürich auf sich hatte.

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Ja zum Schutz vor Hass

Daniel Frey. Seine Argumente gegen die Erweiterung der Rassismusstrafnorm um «sexuelle Orientierung» präsentierte das gegnerische Referendumskomitee: Hass, Hetze und Diskriminierung sollen weiterhin nicht strafbar sein. Die schwullesbischen Organisationen der Schweiz hingegen stehen mit ihren tausenden Mitgliedern geschlossen hinter dem notwendigen Schutz.

Das Referendumskomitee, bestehend aus Kleinparteien vom rechten Rand und Einzelpersonen, finden, dass ein Schutz vor Hass und Hetze für Lesben, Schwule und Bisexuelle nicht nötig sei. Als Hauptargument gegen den Schutz vor Hass führen die Gegner*innen der Gesetzesvorlage die Meinungsfreiheit ins Feld: Ein Schutz vor Hass, Hetze und Diskriminierung beschneide die freie Meinungsäusserung. » Weiterlesen

Petition «Unblock Cuba»

sit. Der Bundesrat will nichts daran ändern, dass Postfinance keine Zahlungen mehr nach Kuba durchführt. Dies schreibt er in seiner Antwort auf die Interpellation von PdA-Nationalrat Denis de la Reussille. Eine Petition will dies ändern und stellt klare Forderungen.

«Derzeit hat es keine Möglichkeit, von der Schweiz aus Geld nach Kuba zu schicken», sagt Natalie Benelli von ALBA-Suiza der Westschweizer Zeitung Gauchebdo. «Es ist eine äusserst schwierige Situation für die dort lebenden Schweizer*innen, aber auch für die in der Schweiz lebende kubanische Gemeinschaft, die Geld an die Familie nach Hause schicken will.» » Weiterlesen

Nein zu den Kampfjet-Milliarden

Nadia Kuhn. In der kommenden Wintersession wird die Kampfjet-Beschaffung im Nationalrat besprochen. Der Bundesrat und der Ständerat haben bereits beschlossen, dass das Militär sechs Milliarden für neue Kampfjets ausgeben soll. Die GSoA plant das das Referendum gegen den Blankocheck fürs Militär.

Am 18. Mai 2015 wurde an der Urne der Kauf von 22 Gripen-Kampfjets erfolgreich verhindert. Nur für Jahre später, wollen Bundesrat und Ständerat schon wieder neue Kampfjets kaufen. Doch während wir 2014 noch über ein Budget in der Höhe von 3,1 Milliarden Franken diskutierten, soll dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) nun ein Blankocheck von sechs Milliarden Franken ausgestellt werden.

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PdA fordert kostenlosen ÖV

PdA Bern. Die Partei der Arbeit verlangt die Einführung des kostenlosen öffentlichen Verkehrs in Bern und Biel. Es ist dies sowohl eine soziale wie auch eine konkrete Massnahme zum Schutz des Klimas, die zu einer Steigerung der Lebensqualität in den Städten führt.

Die Klimakatastrophe schafft einen dringenden Handlungsbedarf, aber aufgrund der Veränderungen im eidgenössischen Parlament ist auch davon auszugehen, dass die Preise für den motorisierten Individualverkehr steigen werden. Dies führt zu einer zunehmenden finanziellen Belastung für die Bevölkerung. » Weiterlesen

Der Putsch in Bolivien: Fünf Lektionen

Atilio Borón. Die bolivianische Tragödie lehrt uns überzeugend verschiedene Lektionen, die unsere Völker, die sozialen Kräfte und die Politik lernen und für immer in ihr Bewusstsein aufnehmen müssen. Hier eine kurze Aufzählung, zu dem, was stattfindet, als Präludium einer ausführlicheren Betrachtung in der Zukunft.

Erstens: Wie beispielhaft die Handhabung der Wirtschaft, wie sie der Regierung Evos gelang, mit garantiertem Wachstum, Umverteilung, Fluss von Investitionen und der Verbesserung aller makro- und mikroökonomischen Indikatoren auch gewesen sein mag, so werden die Rechte und der Imperialismus niemals eine Regierung akzeptieren, die nicht ihren Interessen dient. » Weiterlesen

Das Gold des 21.Jahrhunderts

sit. Der Militärputsch in Bolivien gegen die Regierung von Juan Evo Morales Ayma und seiner Partei Movimiento al Socialismo liegt ganz im Interesse der multinationalen Konzerne: In Bolivien befinden sich bis zu 45 Prozent der weltweit bekannten Reserven an Lithium, das für die Herstellung von Batterien und Smartphones benötigt wird.

Mit mehr als 10000 Quadratkilometern ist der Salar de Uyuni der grösste Salzsee der Welt. Er liegt in Bolivien auf gut 3600 Metern Höhe über Meer. Rund zehn Milliarden Tonnen Salz sammeln sich in dem gigantischen See. Aber nicht nur: Unter der dicken Salzkruste verbirgt sich ein gigantischer Schatz: Lithium – ein begehrter Rohstoff. Schätzungen gehen davon aus, dass dort zwischen 25 und 45 Prozent der weltweit bekannten Reserven dieses Stoffes liegen.

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Frankreichs Gewerkschaften mobilisieren

Georg Polikeit. In Frankreich will Präsident Macron eine Rentenreform im grossen Stil durchführen mi dem Ziel, die Renten zu kürzen und das Rentenalter zu erhöhen. Am 5. Dezember kommt es zur ersten landesweiten Mobilisierung gegen das neoliberale Vorhaben der Macron-Regierung. Weitere werden wohl folgen.

Es zeichnet sich ab: der 5.Dezember könnte in Frankreich wieder zu einem grossen sozialen Protesttag werden. Die führende bürgerliche Tageszeitung «Le Monde» schrieb am 18.November, das Sozialklima sei «nach wie vor hoch entflammbar». Manche dächten sogar schon an eine Neuauflage der Bewegung gegen die Rentenreform unter Alain Juppé im November/Dezember 1995, die damals in wesentlichen Teilen aufgegeben werden musste.

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Fussballfans gegen Homophobie

sit. Am 4. Januar 2020 findet in Adliswil ZH ein etwas spezielles Hallenfussballturnier statt: Fussballfans aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kicken gegen die Homophobie. Der Anlass findet seit 2011 statt und gastiert zum ersten Mal in der Schweiz. Der vorwärts sprach mit Lars V., der das Turnier mitorganisiert.

Lars, was sind die Ursprünge des Fanturniers gegen Homophobie, wo liegen seine Wurzeln?
Das Turnier findet bereits zum neunten Mal statt. Begonnen hat daher alles 2011 und zwar in Berlin, wo besonders die Fans des Fussballvereins Tennis Borussia Berlin stark engagiert waren. Insbesondere Chris, der beim Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) arbeitete und im Fanvorstand des Berliner Clubs war. Der Verein Fussballfans gegen Homophobie hingegen wurde 2013 in Deutschland gegründet, es folgten dann die Gründungen in Österreich und in der Schweiz.

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Feminisierte Schreibweise ist Kosmetik

Die Sprache alleine wird kaum zu Veränderungen führen. Nötig ist der Druck von der Strasse, so wie am 14. Juni 2019.

sah. Sprache spiegelt gesellschaftliche Machtverhältnisse und Unterdrückungsformen wider: Dazu gehören Sexismus und die erzwungene Binarität der Geschlechter. Spätestens seit dem Frauen*streik wird mit unterschiedlichen Schreibweisen experimentiert. Kann eine Feminisierung der Sprache zur Emanzipation der Frauen* beitragen?

Kürzlich wurde auf der Infoplattform «Barrikade» die Übersetzung des Textes «Befreit die Feminisierung die Frauen?» von Maria Desmers heiss diskutiert. Desmers hinterfragt, ob die Herrschaft des Maskulinums in der Sprache in einem derart direkten Verhältnis mit der «Männerherrschaft» im realen Leben steht.

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Antifeminismus mittet Ideologien ein

sah. Antifeminismus wie auch Anti-Gender-Rhetoriken spielen eine wichtige Rolle bei der Normalisierung rechter Ideologien. Menschenfeindliche Denkweisen werden Mainstream, ohne dass deren rechte Setzung erkannt wird. An einer Veranstaltung in Bern stellte Franziska Schutzbach ihre Arbeit dazu vor.

Zwar ging es bei der Veranstaltung vom 14.November 2019 im Frauenraum in Bern um die Lage der Gender Studies in Europa, doch durch die Referentin und Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach gab es eine aktuelle Einschätzung zur feministischen Bewegung und deren Gegnern aus dem rechten Lager.

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Giftiger Corpsgeist

sah. Immer wieder wurde während des Frauen*streikjahres über den Begriff «toxische Männlichkeit» als schädliche bis tödliche Verhaltensweisen für Mitmenschen wie auch für sich selbst gesprochen. Was bedeutet dieses «Arschlochverhalten», das oft mit der Evolution gerechtfertigt wird, heute? Mit Kommentaren von Franziska Stier.

In Bern wurde am 14.Juni am Frauen*streik die Broschüre «Nebenwidersprüche. Anarcha Feministisches Fanzine» zum Selbstkostenpreis verkauft. Hier wird in über 100 Seiten auf die toxische Männlichkeit eingegangen und verschiedene Unterthemen wie Lebenserwartung, Männerschaften oder Kastrationsangst beschrieben.

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Blaues Blut – braunes Hemd

Wilhelm von Preussen (2. v. r.) gratulierte Hitler persönlich zum Sieg über Frankreich.

Elisa Nowak. Auf Basis von Entschädigungsgesetzen aus der Zeit nach der Auflösung der DDR verlangt das Haus Hohenzollern die Rückgabe von Gütern, die nach dem Krieg enteignet worden sind. Dabei hat das Haupt der ehemaligen deutschen Kaiserdynastie wohl die eigene Familiengeschichte vergessen.

Die Monarchie ging in Deutschland vor 100 Jahren unter und der letzte Kaiser, Wilhelm II., flüchtete nach seiner erzwungenen Abdankung in die Niederlande. Nach der niedergeschlagenen Novemberrevolution 1918/19 fand in der Weimarer Republik eine zaghafte Enteignung der Fürst*innen statt, wovon ein Grossteil an den Freistaat Preussen ging. » Weiterlesen

Alle an die Demo!

Nationale Demo in Bern für Frieden, Souveränität und ein würdiges Leben der Völker Amerikas.

Wir rufen alle progressiven und sozialen Kräfte der Schweiz auf, am Samstag 30. November 2019 an der nationalen Demo «Für Frieden, Souveränität und ein würdiges Leben der Völker Amerikas» in Bern teilzunehmen. 14 bis 16 Uhr, Bahnhofplatz.

Die progressiven Länder Lateinamerikas und der Karibik werden durch wirtschaftliche Sanktionen zugrunde gerichtet, ihre Regierungen ständigen Putschversuchen ausgesetzt. Progressive soziale Bewegungen werden verfolgt und kriminalisiert.

Wir fordern den Respekt der nationalen Souveränität und Unabhängigkeit der Völker Abya Yala (Amerikas) – Schluss mit der imperialistischen Einmischung in den Ländern Lateinamerikas und der Karibik!

Die Stellungnahme der Partei der Arbeit der Schweiz zum Militärputsch in Bolivien:

Mit grosser Bestürzung und Sorge musste die Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS) den Militärputsch gegen den legitimen Präsidenten Evo Morales in Bolivien zur Kenntnis nehmen, der von der rechtsextremen Opposition im Lande durchgeführt wurde. Evo Morales hat die am 20. Oktober demokratisch durchgeführten Präsidentschaftswahlen gewonnen. Seit seinem Wahlerfolg hat die pseudodemokratische Opposition Bolivien ins Chaos gestürzt und eine beispiellose Gewalt gegen die Anhänger*innen und Militant*innen der von Evo Morales angeführten Partei MAS (Bewegung zum Sozialismus) sowie gegen die Vertreter*innen der legitimen amtierenden Behördenmitgliedern ausgeübt. In den letzten Wochen und Tag kam es immer wieder zu es physischen und verbalen Angriffen auf die indigene Gemeinschaft, Brände in den Häusern von MAS-Anhänger*innen sowie systematische Entführungen von Regierungsmitgliedern und ihren Familien.
Ziel der extremen Rechte und der bolivianischen Oligarchie ist die Zerstörung der sozialen und gesellschaftlichen Fortschritte, die seit der Machtübernahme der MAS im Jahre 2005 erzielt wurden. Zu nennen sind unter anderem die Verstaatlichung der Kohlenwasserstoffe, die Verteilung des Reichtums, die Umsetzung von Massnahmen der sozialen Sicherheit, die Entwicklung des öffentlichen Dienstes, ein besserer Umweltschutz sowie die konkreten Massnahmen zur Beendigung der Diskriminierung der indigener Völker.
Die PdAS verurteilt den Staatsstreich und die Gewalt gegen die MAS-Anhänger*innen aufs Schärfste. Der Kampf gegen den Kapitalismus und den Imperialismus in Lateinamerika und der Welt muss und wird fortgesetzt, und wir nehmen in diesem Sinne die Botschaft von Morales auf: «Wir wollen keine Gewalt, aber wir werden weiter kämpfen!» Evo no está solo!

Partei der Arbeit der Schweiz

Protest der Chauffeure im Jura

Rund 150 Chauffeure und Sympathisanten demonstrierten lautstark vor dem jurassischen Parlament. Die Wut richtete sich gegen die jurassische Regierung und wie sie die Buslinien im Jura ausgeschrieben hat. Sie hat in der Ausschreibung auf verbindliche Kriterien zum Schutz der Arbeitsbedingungen verzichtet. Die Chauffeure von PostAuto und Chemins de fer du Jura befürchten deshalb, dass sie am Ende den Preis für Einsparungen im Service public zahlen sollen. Die Personalkosten stellen nämlich ein grosses Sparpotential dar. Das Unternehmen, das die Linien gewinnt, ist weder verpflichtet das Personal zu übernehmen noch die gleichen Arbeitsbedingungen anzubieten.

Der Unmut der Chauffeure wird von der sturen Haltung der Regierung gespiesen. Trotz einer Petition mit 4000 Unterschriften, einer vom jurassischen Parlament angenommenen Motion und diversen Aktionen im Vorfeld, möchte sie das Personal nicht schützen. Sie verweist einzig auf die Richtlinie des BAV, aber dort wird allein ein Mindestlohn definiert, der weit unter den tatsächlichen Löhnen der Chauffeure liegt. Die Chauffeure fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen.

Internationale, gewinnorientierte Unternehmen drängen in den subventionierten ÖV
Die Befürchtungen der Chauffeure haben in den letzten Wochen Nahrung erhalten. So wurde bekannt, dass sich internationale, gewinnorientierte Busunternehmen für die Buslinien im Jura interessieren. «Es stellt sich die Frage, warum sich profitmaximierende Unternehmen für einen Markt interessieren, in dem Gewinne nicht erlaubt sind», so Sheila Winkler, Zentralsekretärin syndicom und Verantwortliche für PostAuto. Bei der französischen RATP, die an der Ausschreibung teilnimmt, wurde erst kürzlich aufgedeckt, wie sie in Paris notdürftig reparierte Busse mit geplatzten Reifen einsetzt und so Fahrgäste und Chauffeure gefährdet, um Kosten zu sparen.

Explosive Stimmung bei den Chauffeuren
Die Stimmung bei den Chauffeuren ist explosiv. Sie trugen symbolisch gelbe Westen und übergaben der Regierung Praline-Bomben, um zu zeigen, dass die Regierung mit den Ausschreibungen eine soziale Zeitbombe in der Hand hält. Die Gewerkschaften werden keine Verschlechterungen hinnehmen und sind bereit, alle gewerkschaftlichen Mittel einzusetzen. «Es ist unbegreiflich, wie die jurassische Regierung den Willen der Chauffeure und des Parlaments ignoriert.», so Jean Pierre Etique, Gewerkschaftssekretär SEV und zuständig für CJ. Jean François Donzé, Regionalsekretär syndicom, präzisiert: «Wir erwarten von der Regierung, dass sie bei der Auswahl des zukünftigen Unternehmens die notwendige Sensibilität zeigt. Sie darf die Chauffeure und damit ihre eigenen Bürger nicht opfern.»

Das VBS will 6 Milliarden, der GSoA genügt eine F/A-18 Flugstunde

Heute Morgen hat die SiK-N der Beschaffung neuer Kampfjets zugestimmt, nachdem diese schon vom Ständerat angenommen wurde. Falls auch der Nationalrat diesem Blankocheck von 6 Milliarden Franken zustimmt, ist die GSoA bereit für das Referendum – mit einem originellen Spendenaufruf.

Nachdem heute Morgen die sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates (SiK-N) der Beschaffung neuer Kampfjets zugestimmt hat, wird höchstwahrscheinlich der definitive Entschied des Parlaments noch in der Wintersession fallen. Die GSoA bereitet sich auf die Lancierung des Referendums gegen diese unnötige Luxus-Beschaffung mit einer Fundraising-Aktion vor, die die Absurdität der Beschaffung aus sicherheitspolitischer Perspektive ins Zentrum rückt: «Spende eine F/A-18 Flugstunde für das Kampfjet-Referendum».

Die Rechnung ist einfach: Eine Flugstunde des Kampfjets F/A-18 kostet 50’750 Franken, so die Antwort des Bundesrats auf eine Interpellation von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (Geschäft 19.3293). Bei 5’676 Flugstunden im Jahr 2018 entspricht dies einer Ausgaben von fast 300 Millionen Franken. Diese Geldverschwendung genügt dem VBS aber noch nicht, da es jetzt das Parlament auffordert, einem Blankocheck in der Höhe von sechs Milliarden Franken für den Kauf von neuen Kampfjets zuzustimmen. Dazu kommt: Über die gesamte Lebensdauer der Kampfjets werden diese 3 bis 4 Mal so teuer werden.

Um die Lancierung des Referendums zu finanzieren, braucht die GSoA lediglich ein Budget von rund 50’000 Franken, umgerechnet eine F/A-18-Flugstunde. Dementsprechend kann man beispielsweise eine Sekunde (entspricht 14 Franken) oder eine Minute Flugzeit (845 Franken) spenden. GSoA-Sekretärin Laura Riget kommentiert: «Mit dieser Fundraising-Aktion erhofft sich die GSoA die Sammelphase zu finanzieren und eine starke Kampagne gegen diese unnötigen, teuren und umweltbelastenden Kampfjets zu führen». Die enorme Summe, die pro Flugstunde aufgewendet werden muss, verdeutlicht zudem auf nicht beschönigende Art, wie weit weg von tatsächlicher Sicherheitspolitik der Bundesrat, der Ständerat und jetzt auch die SiK-N debattiert. «Dieses Geld wäre viel besser in reale Sicherheitspolitik investiert, für die das Militär keine Antworten bieten kann – zum Beispiel in die Bewältigung der Klimakrise», so Riget.

«Credit Suisse cares for climate? Nichts als heisse Luft!»

Wie der ökologische Fussabdruck der Credit Suisse mit den geplanten Investitionen in den weltweit grössten Treibhausgasemittenten Saudi Aramco steigen wird, stiegen heute, in einer in der Filiale der Credit Suisse am Basler Bankverein bunte Heliumballone an die Decke. Daran befestigt waren Plakate mit klaren Botschaften: „Crédit Suisse cares for climate? Nichts als heisse Luft!“ oder «Credit Suisse: wir haben immer Kapital für Ausbeutung und Zerstörung» .

Während die Crédit Suisse sich in der öffentlichen Wahrnehmung gerne als nachhaltig und klimabewusst präsentiert, sieht ihre Klimabilanz weiterhin düster aus. Auf ihrer Webseite wirbt die Bank mit wohlklingenden Slogans wie «Credit Suisse cares for climate» und dem Statement, dass sich die Bank der «Förderung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Welt» verpflichtet. Doch von verbindlichen Richtlinien, einem Absenkpfad für fossile Investments oder einem ernstzunehmenden Bemühen um eine klimagerechte Zukunft fehlt jede Spur.

Deal mit saudischen Erdölgiganten trotz Bekenntnis zu Klimaschutz
So ist die Schweizer Grossbank gemäss einem im Frühling dieses Jahres veröffentlichten Berichts auf Platz 3 der europaweit klimaschädlichsten Banken und vorige Woche wurde bekannt, dass die Credit Suisse auch beim Börsengang des weltweit grössten Treibhausgasemittenten Saudi Aramco eine von neun ‘Lead Banks’ ist und im grossen Mass profitieren wird. Dass alleine die Treibhausgasemissionen aus den Ölreserven von Saudi Aramco ein Drittel des Co2 Budget des  1.5° Ziels verbrauchen würden, scheint für die Bank keine Rolle zu spielen. Auch das Bekenntnis der Grossbank zu den sog. «Equator Principles» lässt zweifeln angesichts der Tatsache, dass sich 13 der 17 Banken, welche die höchst umstrittene Dakota Access Pipeline finanzieren, sich ebenfalls zu diesen bekennen. Die Dakota Access Pipeline ist mit immensen Klimarisiken und Menschenrechtsverletzungen indigener Völker verbunden und hat weltweiten Widerstand ausgelöst.

Auch fossile Banken brauchen den System Change
Eine am 11. November von Boston Common, einem US amerikanischem Vermögensverwalter, veröffentlichte Bericht „Banking on a Low-Carbon Future: Finance in a Time of Climate Crisis“ untersucht 37 der grössten Banken der Welt auf die CO2 Bilanz ihrer Anlagen und Kreditgeschäfte , darunter auch die Schweizer Banken Crédit Suisse und UBS. Aufgrund der Nichtexistenz substanzieller Anpassungen kommen die Autor*innen der Studie zum Ergebnis: „Die Zeit der schrittweisen Umstellung ist vorbei. Wir brauchen einen Wandel im Bankensektor auf Systemebene.“

Das Collective Climate Justice fordert:

  • Dass sich die Credit Suisse nicht an dem Börsengang von Saudi Aramco beteiligt, sondern umgehend aus der Finanzierung von fossilen Energien aussteigt, um ihre CO2 Bilanz der Anlagen und Kreditgeschäfte auf Null zu bringen.
  • Klimagerechtigkeit: Der Prozess hin zu einer Gesellschaft frei von fossiler Energie muss von uns allen gemeinsam erkämpft werden und gleiche soziale und wirtschaftliche Absicherungen für alle garantieren. Weder im globalen Süden noch innerhalb unserer Gesellschaft dürfen Menschen benachteiligt werden.
  • Um das zu erreichen, braucht es ein basisdemokratisch aufgebautes politisches und wirtschaftliches System, das auf die Bedürfnisse und das Wohlergehen aller Menschen ausgerichtet ist.
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