Anti-WEF Kampagne: Winterquartier Zürich (10. – 12. Januar)

Bruch – Solidarität – Aufstand: Veranstaltungen und Workshops zu laufenden Kämpfen in Lateinamerika, Rojava, Griechenland und hier.

Ort: Feministisches Streikhaus Zürich, Sihlquai 115.

Programm  

Freitag, 10.1. 20.00: Brennende Barrikaden, besetzte Bahnhöfe, militante Demos: Wie die Anti-WEF Bewegung das ruhige Hinterland der Weltwirtschaft angriff.

Das Bonzentreffen WEF sorgt seit ungefähr 20 Jahren jedes Jahr für ganz unterschiedliche und heftige Proteste. In dieser Zeit wurde der Widerstand gegen das WEF in fast alle Ecken der Schweiz getragen. Mehrere Tausend Menschen nahmen sich die Strassen, griffen WEF-Partner militant an, besetzten Autobahnen und noch viel mehr. Die Bewegung wehrte sich gegen staatliche Befriedungsversuche und Repression. Das Motto bliebt stets „Smash WEF“ und der Bruch mit der kapitalistischen und staatlichen Logik steht weiterhin im Zentrum. Zusammen mit GenossInnen aus Bern und einem kurzen Filmbeitrag wollen wir auf die bewegte und militante Geschichte des antikapitalistischen Anti-WEF Widerstands zurück aber natürlich vor allem in die Zukunft schauen.

 

Samstag, 11.1. 14.00: Bruch und Kontinuität: Der Anti-NATO Widerstand auf Sardinien.

Seit die NATO in den 50ern grosse Teile Sardiniens in eine ihrer global wichtigsten Kriegsbasen verwandelt hat, ist sie mit starkem lokalem Widerstand antiimperialistischer, internationalistischer und ökologischer Kräfte konfrontiert. Mit Militanten aus Cagliari werfen wir einen Blick auf dieses hier wenig bekannte Kapitel des Widerstandes gegen den imperialistischen Krieg.

 

16.00: Ein Blick auf die türkische Kriegsindustrie und ihre Verstrickungen.

Die türkische Kriegsindustrie wächst rasant. Ihre Produkte werden unter anderem im Krieg gegen die kommunistischen und apoistischen Bewegungen eingesetzt. Zeit, um einen genaueren Blick auf diese Industrie zu werfen. Dabei wollen wir uns auch anschauen, welche Rolle die Schweiz, das WEF und ihre Partner spielen.

 

18.00: Der NATO-Krieg gegen Rojava: Low-Intensity-Warfare, Strategien des Widerstandes und Infos zum aktuellen Stand.

Ist der Angriffskrieg nach den massiven Bombardierungen und Bodenoffensiven nun vorbei? Statt des offenen Eroberungskrieges verwendet der türkische Faschismus in Rojava derzeit ein Konzept der niedrigen Kriegsintensität, welches Elemente des offenen Krieges, inklusive Barbarei, mit solchen der Aufstandsbekämpfung verbindet. Es zielt auf eine längerfristige Zermürbung und Vertreibung der Bevölkerung, um letztendlich den revolutionären Prozess in Rojava zu zerstören. Gemeinsam mit einem revolutionären Kriegstheoretiker wollen wir uns vertieft mit dieser spezifischen Kriegsform beschäftigen, Fragen stellen nach ihrem allgemeinen Gehalt und ihrer besonderen Umsetzung in Rojava, sowie natürlich auch nach den Strategien, die sich daraus für den Widerstand vor Ort und für die internationale Solidaritätsbewegung ergeben.

 

– 20.00: Film: Qamischlo Mittendrin (27min/dt).

Der dokumentarische Propagandafilm entstand 2017 in Qamischlo. Er gibt Einblick in die widersprüchlichen Realitäten des revolutionären Alltags in Rojava und macht Mut, weiter zu kämpfen.

 

Sonntag, 12.11. 14.00: Lateinamerika brennt!

In Lateinamerika tobt schon immer der offene Klassenkampf. Trotz einer jahrzehntelangen Geschichte von Neoliberalismus, Militärdiktatur und US-imperialistischen Interventionen flammt der Klassenkampf von unten heute wieder in ungeheuren Dimensionen auf. Wir geben einen Überblick über die politischen Hintergrunde mit einem Genossen des Zentralamerika-Sekretariats und lassen von einem Genossen live vor Ort aus Chile über den Widerstand berichten.

 

16:30: Gilets Jaunes und General-Streik: Kampf der Bourgeoisie!

Mit einer für Europa kaum für möglich gehaltenen Vehemenz und Kontinuität kämpfen die Gilets Jaunes seit über einem Jahr gegen die politischen und ökonomischen Zentren der Macht. Gemeinsam mit von Beginn weg involvierten GenossInnen aus Toulouse fragen wir nach den sozialen Ursprüngen und Bedingungen dieser Wucht und gehen der Frage nach, wie sich Taktiken und Strategien im Verlauf des letzten Jahres verändert hat sowie wo aktuelle Herausforderungen liegen.

 

– 18.30: Der Kampf um Frauenbefreiung befeuert revolutionäre Prozesse – wir schauen in die Türkei.

Wir hören viel von der Situation in Rojava und dem faschistischen und imperialistischen Angriffskrieg auf die dortigen revolutionären Aufbauprozesse. Diese Geschehnisse sind eng mit denen in der Türkei verknüpft und auch dort befinden sich die kämpfenden Frauen an vorderster Front. Diese Auseinandersetzungen verschärfen sich in Zeiten der zunehmend faschistischen Politik des AKP-Regimes unter Erdogan immer mehr.

Wir wollen deshalb mit Genossinnen der MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei) über die Rolle der Frauen im revolutionären Kampf in der Türkei sprechen. Die MLKP, eine wichtige revolutionäre Kraft in der Türkei, kämpft seit Beginn des revolutionären Aufbaus in Rojava und ist an seiner Entwicklung beteiligt. Aber wie sieht die Situation und ihre Praxis in der Türkei aus? Wie sind die Frauen und die LGBTIQ von den faschistischen Entwicklungen betroffen? Worauf konzentrieren sich ihre Kämpfe und in welchen Formen äussern sie sich? Wie organisieren sich die Frauen innerhalb der MLKP und im allgemeinen Klassenkampf?