Die Cindy-Belegschaft im Warnstreik

Seit heute Morgen stehen die Kunden des Cindy’s Diner an der Steinenstrasse in Basel vor geschlossenen Türen. Das Personal ist in einen Warnstreik getreten, da der Mövenpick-Konzern nach wie vor von einem Sozialplan absehen will. «Wir bleiben hier bis auf unsere Forderungen eingegangen wird», sagt die junge Angestellte, die seit 6 Uhr morgens für ein faires Ende von Cindy’s Diner kämpft.

Gestern Nachmittag haben die Angestellten des stadtbekannten Fast-Food-Restaurants an der Personalversammlung einstimmig einen Streikbeschluss gefasst. Heute Morgen stehen sie zusammen mit den Gewerkschaftssekretären der Unia vor dem Eingang des Cindy’s. «Eine Massnahme, zu der sich das Personal zusammen mit der Unia gezwungen sieht, da sich der Mövenpick-Konzern bisher nicht an den Verhandlungstisch setzen wollte und weiterhin auf stur schaltet», schreibt die Gewerkschaft in ihrer Medienmitteilung. So verteilen jetzt die Angestellten des Cindy’s Flyer statt Hamburger und sammeln weiter Unterschriften für die Petition, welche einen Soziaplan vorsieht. «1500 Unterschriften haben wir bereits, die einen anständigen Sozialplan für die Angestellten des Cindy’s fordern», sagt Roman Künzler, Gewerkschaftssekretär der Unia, «Und es werden stündlich mehr», fügt er hinzu.

Mövenpick unter Druck

Trotz der breiten Unterstützung aus der Basler Bevölkerung und dem kämpferischen Engagement der Cindy-Belegschaft, ist der Grosskonzern Mövenpick bisher hart geblieben. Er hat allen 21 Angestellten auf Ende März gekündigt und ihnen nur sieben Tage Zeit gelassen, um eine Massenentlassung zu verhindern. Eine Frist, die zu kurz ist und gegen das geltende Gesetz verstösst. Auch bei den sechs Filialen, die alleine in Zürich in den letzten zwei Jahren geschlossen wurden, missachtete Mövenpick die Konsultationsfristen systematisch, arbeitete keinen Sozialplan aus und kümmerte sich nicht um die soziale Verantwortung.

Warnstreik ber der ZUVO

Das Personal der Zuvo hat heute einen esten Warnstreik durchgeführt. Im Raum Zürich haben rund 5’000 Abonnentinnen und Abonnenten ihre Tageszeitung nicht wie gewohnt im Briefkasten vorgefunden. Ein erster Teilerfolg für VerteilerInnen, die sich gegen eine Lohneinbusse von 20 Prozent wehren.

Das Personal der Zuvo hat heute einen ersten, aber zeitlich und örtlich befristeten Warnstreik durchgeführt. Die grosse Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen zeigt, dass die Bereitschaft da ist, den Arbeitskampf zu führen um sich damit endlich Gehör bei der GL Zuvo zu verschaffen. Gegen 5’000 Abonnentinnen und Abonnenten im Raum Zürich haben an diesem Morgen keine Zeitungen im Briefkasten vorgefunden. Der heutige Warnstreik in Zürich war der Auftakt und wir werden zusammen mit den Verträger/innen solange weitermachen, bis die GL Zuvo mit einem echten Verhandlungsangebot an den Tisch kommt. Der Streik hat auch gezeigt, dass das Personal den faulen Kompromiss zwischen der AAV und der GL Zuvo durchschaut hat und nicht bereit ist darauf einzugehen. Ebenfalls werden wir Ihnen die über 15’500 Petitionsunterschriften gegen die Lohnkürzungen zusenden, es zeigt, dass die Kundschaft diese Massnahmen nicht versteht und hat damit ihre Solidarität mit den Verträger/innen bekundet.

Die Branchengewerkschaften comedia und Kommunikation sind auch weiterhin Gesprächsbereit und geben der GL Zuvo eine weitere Frist für Verhandlungen. Das schriftliche Angebot der GL Zuvo muss bis Montag, 31.08.2009, 10.00 Uhr bei uns eintreffen und dann werden wir alle weiteren Aktionen unterbrechen. Wenn die GL Zuvo auch diese Frist ungenutzt verstreichen lässt, werden wir die nächsten Streikaktionen auslösen. Die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren weiter.

Deutsche Bahn: Erfolgreiche Warnstreiks

Die ersten Warnstreiks von Beschäftigten der Deutschen Bahn AG sind beendet. In München und Nürnberg rollt der Zugbetrieb wieder an. Seit 4.30 Uhr hatten sich in beiden Städten über 200 Beschäftigte beteiligten sich an den befristeten Aktionen, zu dem TRANSNET und GDBA aufgerufen hatten.

Sowohl Zugbegleiter, wie auch Kundenbetreuer und Servicepersonale, Fahrdienstleiter, Disponenten, Rangier und Lokrangierführer waren vorübergehend im Ausstand. Es kam zu massiven Behinderungen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn.

In Köln dauern die befristeten Ausstände hingegen an. Am Hauptbahnhof legten um 6.30 Uhr etwa 100 Beschäftigte die Arbeit nieder: Mitarbeiter aus dem Service- und Zugbegleitdienst ebenso wie Beschäftigte der Instandhaltung und Stellwerkspersonal. Aktuell kommt es dabei zu Behinderungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Die Regionen Köln und Bayern sind die Schwerpunkte der heutigen Warnstreiks.

Befristete Aktionen gibt es aber seit 6.30 Uhr auch in Hamburg. Dort legten 15 Beschäftigte des Reisezentrums am Hauptbahnhof die Arbeit nieder. In Magdeburg und Saalfeld traten gegen 8 Uhr Servicepersonale in den Ausstand. Die Reisezentren in beiden Hauptbahnhöfen sind geschlossen, rund 30 Beschäftigte beteiligen sich an den Warnstreiks.

Anlass für die Warnstreiks sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen über die Arbeitszeit. Die Arbeitgeberseite hatte bislang keine akzeptablen Angebote für Verbesserungen in diesem Bereich vorgelegt. TRANSNET und GDBA wollen vor allem eine bessere Einsatzplanung erreichen. Zudem soll es, nach dem Willen beider Gewerkschaften, künftig mindestens 12 freie Wochenenden pro Jahr geben.

Warnstreiks bei der Deutschen Bahn

Die Verkehrsgewerkschaft GDBA und die Gewerkschaft TRANSNET rufen für Donnerstag, den 29. Januar, zu Warnstreiks bei der DB AG auf. Anlass sind die im Bereich Arbeitszeit festgefahrenen Tarifverhandlungen.

Dass es Warnstreiks geben wird haben die Vorstände der beiden Gewerkschaften am Montag, dem 26. Januar 2009 in Frankfurt beschlossen. Anlass sind die im Bereich Arbeitszeit festgefahrenen Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hatte bisher keine akzeptablen Angebote unterbreitet. «Für unsere Kolleginnen und Kollegen steht die Planbarkeit des Einsatzes ganz oben auf der Agenda», erklärten GDBA-Chef Klaus-Dieter Hommel und der TRANSNET-Vorsitzende Alexander Kirchner. Es müsse künftig «mehr Verlässlichkeit geben». Dazu zähle unter anderem die Forderung nach wenigstens 12 freien Wochenenden im Jahr.

«Wir müssen jetzt mit Warnstreiks diesen Forderungen Nachdruck verleihen», betonten Hommel und Kirchner. Die Aktionen sollten «spürbar» werden und ein Grossteil des Beschäftigtenspektrums erfassen. Die Tarifverhandlungen werden unterdessen am Mittwoch,  den 28. Januar, um 8 Uhr in Frankfurt fortgesetzt.

Warnstreik bei der Lufthansa

Im festgefahrenen Tarifstreit mit der Airline rief die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO von 06.15 Uhr zu einem dreistündigen Warnstreik auf. In dieser Zeit sind rund 600 Mitarbeiter zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen, wie der Leiter der Tarifpolitik bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) sagte.

Betroffen sind etwa 80 Flüge am Frankfurter Airport. Für UFO, bei der nach eigenen Angaben mehr als 70 Prozent der Lufthansa-Flugbegleiteter organisiert sind, ist es der erste Streik ihrer Geschichte. UFO hatte zuletzt ein verbessertes Angebot von der Airline verlangt. Die Verhandlungen von Lufthansa und UFO waren am vergangenen Freitag ergebnislos abgebrochen worden. Die Vorstellungen von Konzern und Gewerkschaft liegen noch immer weit auseinander:

Die Lufthansa bietet nach eigenen Angaben ein Volumen von 6,1 Prozent für zwölf Monate zuzüglich einer Ergebnisbeteiligung für 2009 bis zu 3 Prozent. Die UFO fordert ein Paket mit einem Gesamtvolumen von 15 Prozent. Der Lufthansa-Sprecher wies die Forderungen erneut zurück. UFO müsse sich den wirtschaftlichen Realitäten stellen, betonte er.

Kurzfristige Arbeitsniederlegungen

Die Gewerkschaft hatte zuletzt angekündigt, Arbeitsniederlegungen erst kurzfristig anzukündigen, so dass kein Ersatz für die Flugbegleiter gefunden werden kann. An allen Eingängen Streikposten aufgestellt sein, wie es in einem Aufruf auf der UFO-Homepage heisst. „Die Stimmung ist gut“, sagte der Leiter Tarifpolitik bei der (UFO), Joachim Müller, zu Beginn des dreistündigen Warnstreiks der Nachrichtenagentur AP. „Wir wollen so einen Nadelstich setzen.“

Anfang der Woche hatte die Gewerkschaft die Flugbegleiter dazu aufgefordert, sich bei einem Warnstreik-Aufruf zu beteiligen. Dies könnten sowohl UFO-Mitglieder als auch die der Gewerkschaft verdi und nichtorganisierte Flugbegleiter tun