Vor 40 Jahren: Der Atomunfall in der CH!

Wer an schwere Atomunfälle, an Kernschmelzen und an den grössten anzunehmenden Unfall (GAU) denkt, der denkt an Tschernobyl und Harrisburg. Aus dem Gedächtnis erfolgreich gelöscht wurde der schwere Atomunfall im Versuchsreaktor Lucens in der Schweiz am 21. Januar 1969.

Bei diesem schweren Atomunfall (GAU) in der Schweiz wurde ein Brennelement überhitzt und zerstört. Dabei entwichen radioaktive Gase u.a. in die Kaverne, die daraufhin so stark verseucht war, dass sie für Jahre zugemauert werden musste. Neben Tschernobyl, Sellafield und Harrisburg war dieser Atomunfall in einem Schweizer AKW einer der grossen Atomunfälle in der Geschichte der Atomindustrie. Er führte nur deshalb nicht zu einer grossen Katastrophe, weil der Versuchsreaktor sehr klein (8 MW) und in eine Felskaverne eingebaut war. Das radioaktive Potential war noch nicht so gross, weil der kleine Versuchsreaktor bereits kurz nach der Inbetriebnahme und nach wenigen Probeläufen durchbrannte. Seit 1969 versucht die Schweizer Atomlobby die Erinnerung an diesen Unfall in der «sicheren» Schweiz zu löschen. Atomunfälle und Kernschmelzen… das gibt es im Bewusstsein der Menschen auch in Deutschland, doch nur im «unsicheren Russland». Die schweren Unfälle in Sellafield, Harrisburg und Lucens wurden und werden auch in Deutschland gerne verdrängt.

Ähnlich «perfekt» werden aktuell die technischen Probleme in den Uraltreaktoren im grenznahen Beznau «kommuniziert». Zusätzliche Notstromanlagen und zwei neue Deckel für die Reaktordruckbehälter sind nötig. Allein diese sollen laut Aargauer Zeitung 100 Mio. Franken kosten.
Niemand will die alten Reaktoren in Beznau mit dem GAU-Kraftwerk in Lucens vergleichen. Die Beznauer Reaktoren sind «ein wenig grösser» und nicht in einer Kaverne eingebaut.