Jetzt die AHV stärken!

Wie weiter mit der AHV?

Herr Bundesrat Didier Burkhalter plant nun eine «tief greifende AHV-Reform welche die Finanzierung der AHV langfristig sicherstellen soll». Die PdAS erinnert und unterstreicht erneut, dass die Rente keine Almosen, sondern ein von der Schweizer Verfassung garantiertes Recht ist. So hält Artikel 112 der Verfassung fest, dass «die Renten den Existenzbedarf angemessen zu decken» haben. Der Bundesrat und die ParlamentarierInnen stehen in der Pflicht, diesen klaren Verfassungsauftrag umzusetzen! Die PdAS fordert den Bundesrat auf, bei der nächsten Revision keinen Abbau der bestehenden Leistungen vorzunehmen. Jeden Sozialabbau wird die PdAS konsequent bekämpfen.

Vielmehr muss jetzt die Chance ergriffen werden, um die AHV zu stärken und sie somit längerfristig zu sichern. Diese Stärkung muss durch eine Umlagerung der Gelder der Pensionskassen in die AHV erfolgen.

Einführung der Biometrie beim Ausländerausweis

Die wurde FIMM, als Dachorganisation der Migrantenvereine, nicht zur Vernehmlassung der Einführung der Biometrie beim Ausländerausweis eingeladen. Es geht um eine gesetzliche Änderung, die in der Schweiz lebende MigrantInnen direkt betrifft.

In der Schweiz lebende MigrantInnen schätzen die Schweizer Demokratie, insbesondere die Vernehmlassungsverfahren, die den betroffenen Personen und Institutionen die Möglichkeit einräumt, sich am Gesetzgebungsprozess zu beteiligen. Die MigrantInnen und ihre Vereinigungen würden sich, soweit  es möglich und nötig ist, auch an diesem Prozess beteiligen. Trotzdem wurde FIMM, als Dachorganisation der Migrantenvereine, nicht zur Vernehmlassung der Einführung der Biometrie beim Ausländerausweis eingeladen. Es geht um eine gesetzliche Änderung, die in der Schweiz lebende MigrantInnen direkt betrifft.

In diesem Sinne möchte FIMM dazu folgende Gedanken äussern: Die Verordnung (EG) Nr. 380 wurde zwar verabschiedet, aber die EU möchte vor der Umsetzung, umfangreiche Tests ab Oktober 2009 durchführen und „die Beantragung, Ausstellung und Sperrung von Ausweisen werden durch ausgewählte kommunale Behörden ab Anfang 2010 in einem Feldtest evaluiert. Die Ergebnisse beider Tests fließen noch vor dem Rollout in die laufende Projektabwicklung ein.“ (http://www.epass.de ). Grund dazu ist die breite Kritik im EU-Raum. (siehe unten)

Hingegen möchte der Bundesrat ohne solche Tests, Evaluation einführen. Als direkt Betroffene, würden wir es bevorzugen, vorerst die Ergebnisse abzuwarten. Ferner weisen wir auch drauf hin, dass die EU für die Umsetzung der genannten Verordnung, kein zwingendes Datum festgesetzt hat.

Es ist für uns auch nicht nachvollziehbar, weshalb nur ein Teil der in der Schweiz lebenden Personen, einen biometrischen Ausweis haben sollen. Jedenfalls wird dies von Seiten der MigrantInnen, als Hinweis auf nicht Gleichbehandlung angesehen.

FIMM steht der Einführung biometrischer Daten skeptisch gegenüber, da biometrische Daten höchst sensibel und bei ihrer Verwendung etlichen Risiken ausgesetzt sind. Wir sind der Meinung, dass die Schweiz sich bei der Umsetzung der europäischen Verordnung am Standard der EU orientieren und nicht darüber hinaus führende Massnahmen erlassen sollte – nicht zuletzt aus datenschutzrechtlichen Gründen. So sieht die europäische Verordnung zwar die Einführung biometrischer Daten in den Aufenthaltstiteln für Drittstaatenangehörige vor. Die Aufbewahrung dieser Daten in einer zentralen Datenbank, ist aber nicht vorgesehen.

Die zentrale Speicherung ist überhaupt eine der problematischsten Bereiche im Umgang mit biometrischen Daten. Biometrische Daten aller Ausländerausweise automatisch zentral zu speichern, mit der Begründung der Vereinfachung und Kosteneinsparungen bei einem möglichen Erneuerungsverfahren eines jeweiligen Ausländerausweises, erscheint uns als eine Verletzung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung. In Bezug auf die Zielsetzung der europäischen Verordnung, ist diese Massnahme unverhältnismässig.

Protestkundgebung gegen den Putsch in Honduras

Solidarität mit den sozialen Organisationen und indigenen Völker, die täglich mit wachsendem Erfolg gegen den Putsch kämpfen!

Solidarität mit dem Widerstand in Lateinamerika, der weiss, dass mit diesem Putsch die Gegenangriffe auf die kontinentale Emanzipationsbewegung verschärft werden sollen!

Gegen die Schönfärberei in den meisten Medien!

Gegen die Leisetreterei des Bundesrates, wenn es um die Solidarität mit kämpfenden Arbeitern und Bäuerinnen geht, und nicht um Komplizenschaft mit der globalen (Steuerflucht-) Oligarchie!

Kein Dialog mit den Gorillas! Keine Kumpanei mit den Drahtziehern in Washington!

Solidarität mit den in Honduras auch für uns kämpfenden Menschen – hier und jetzt!

Im Staate der Eidgenossen stinkt es

Die PolitikerInnen kuschen vor der Wirtschaft und dem Gewerbe, so dass selbst die SVP tobt. Pascal sagt Tschüss und Zürich gibt 12 Millionen für eine Sache aus, die selbst Ahmet versteht, der gerne eine Lehrstelle hätte. Es stinkt deftig Hierzulande.

«Staatsstreich in der Schweiz», empören sich die Vasallen von Christoph B. Der Grund: Die Räte haben die Vorlage zur Erhöhung der Mehrwertssteuer (MWSt) für die Finanzierung der Invalidenversicherung (IV) abgeändert, die bereits pfannenfertig war und am 27. September vors Volk kommt. Dies alles in einer Geschwindigkeit, die man der Schweizer Politik gar nicht zutraute. So wird die Erhöhung um 0,4 Prozent der MWSt statt ab 1. Januar 2010 erst ein Jahr später in Kraft treten – falls im Herbst das Volk dem zustimmt und sich so selber sechs Jahre lang eine täglich höhere Steuerdosis verschreibt. Nun ja, da das Geld für die Rettung der UBS gebraucht wurde, müssen wir alle solidarisch die Löcher der IV-Kasse stopfen. Dies so neben bei, doch zurück zum Staatsstreich der ParlamentarierInnen: Selbst die NZZ gibt am 12. Juni unverblümt zu, dass die PolitikerInnen in Bern vor der Wirtschaftslobby und dem Gewerbe gekuscht haben. Wirtschafts- und Gewerbeverband haben Angst, dass wir, das Volk, «in Krisenzeiten» eine Steuererhöhung ablehnen könnten. So haben die Wirtschaftskapitäne gedroht, die Vorlage nicht zu unterstützen, falls ihr Wunsch nach Verschiebung um ein Jahr unerhört bleiben würde. So wurde die Vorlage kurzerhand umgeändert, denn «deren Geld im Abstimmungskampf nimmt man halt gerne entgegen» kommentiert die NZZ. Und das Flaggschiff der Bürgerlichen Presse fragt: «Wenn Bundesbeschlüsse (…) kurz vor einer Abstimmung so zurechtgezimmert werden, dass sie vor Volksmeinung besser bestehen können, ist dann nicht etwas faul im Staate der Eidgenossen?» Und wie, liebe NZZ, wir laufen gar die Gefahr, ein grosser Miststock zu werden. Warum dem so ist, schreibt die «Zeitung des Klassenfeindes» gleich selber in einer Kurzmitteilung unter der Rubrik «Ausserdem im Parlament». Da ist unter dem Titel «Unternehmenssteuer» zu lesen, dass der Nationalrat mit 96 gegen 55 Stimmen eine Ständeratmotion überwiesen hat. Diese verlangt «die Beseitigung steuerliche Hindernisse bei Konzerngesellschaften». Konkret: «Konzerninterne Finanzierungen sollen von Steuern befreit werden». Was Otto-Normalverbraucher genommen wird, muss den Konzernen gegeben werden. Geld stinkt eben doch und diesen Mief findet Bundesrat Merz geil, der die Vorlage unterstützt. Was für eine Überraschung.

Und tschüss Pascal

Herr Bundesrat Couchepin geht. Na und? Meine Grossmutter pflegt zu sagen: «Morto un papa se ne fa un altro» (Stirbt ein Papst, wird ein neuer gemacht). Eine Redewendung, die in unserer Familie Tradition hat. So weiss ich von meiner Mutter, dass meine Grossmutter diese Weisheit von ihrer Grossmutter geerbt hatte. Die Geschichte gab meinen «Nonnas» recht. Und als fromme Frauen beteten sie alle zu Gott: «Möge der neue Papst gleich gut und barmherzig sein wie der Alte.» Die Moral der Geschichte: Auf Pascal folgt Pascal. Und wir wissen gar ohne zu beten, dass der oder die neue Pascal «gleich gut und barmherzig» im Sinne des Kapitalismus den Sozialabbau vorantreiben wird.

Ein neuer Löwe für Zürich

Ganze zwölf Millionen Franken soll der neue Einheitslook des Kantons Zürich kosten. «Corporate Design» nennt sich das auf Fachchinesisch. Skurril ist die Begründung für dieses Verschleudern von Millionen von Steuergeldern: «(…) ein einheitliches Design stärke das Zugehörigkeitsgefühl der Angestellten zum Kanton und damit die Verwaltungskultur, er verbessere die Transparenz und spare Kosten» wird den BürgerInnen zum Frass vorgeworfen. Stimmt diese Logik, müsste man sämtlichen Kantonsangestellten eine Uniform tragen lassen. Das würde die Wirkung des Zugehörigkeitsgefühls bestimmt noch mehr stärken und das Sparpotential steigern und optimieren.

12 Millionen Franken für ein neues Logo ist eine Menge Kohle. Was könnte der Kanton mit dieser Summe alles machen? Sicher unzählige, sinnvolle und längerfristige Projekte im Jugendbereich, um die gesellschaftliche und berufliche Integration vieler junger Menschen fördern und unterstützen. So könnten Perspektiven aufgebaut werden, die heute zu vielen Jugendlichen fehlen. Aber eben, wie die öffentliche Gelder ausgegeben werden ist und bleibt eine Frage des politischen Willens. Und das neue, einheitliche «Corporate Design» ist natürlich von zentraler Bedeutung. Dies versteht sicher auch Ahmet, der seit Jahresbeginn gut 100 Bewerbungen für eine Lehrstelle abgeschickt hat. Bisher erfolglos… ob es an seinem Logo, sprich ausländischen Nachname liegt? 

AKW? Nein Danke!

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Der Bundesrat hat sie aufgefordert, sich bis Ende Juni auf zwei Standorte zu einigen. Bis heute halten jedoch alle drei Konzerne daran fest, dass gerade ihr eigenes AKW unverzichtbar sei für die Schweizer Stromversorgung. Leo Scherer, Atomexperte: «Gerne würde ich über das Theater, das die Stromkonzerne veranstalten, lachen. Doch es geht nicht um Gesuche für Würstchenbuden. Ein neues AKW hat weit in die Zukunft reichende Folgen für Mensch und Umwelt, Atomenergie ist eine todernste Sache.»

Lassen wir uns nichts vorgaukeln! Greenpeace zeigt in einem heute verbreiteten Clip (Link siehe unten), wie die führenden Köpfe der grossen Schweizer Stromkonzerne munter mit Atomkraftwerken jonglieren. Ihr Gerangel um Projekte und Standorte entpuppt sich als durch Eigeninteressen gesteuerte Geschäftsstrategie, die nichts mit Versorgungssicherheit zu tun hat.

Das sind die Fakten zur Atomenergie, die wirklich zählen:

Uranabbau zerstört die Umwelt

Hunderttausende von Kubikmetern radioaktiver Rückstände bleiben in den Uranminen liegen, aus denen Schweizer AKW-Betreiber den Kernbrennstoff beziehen.

Atommüll: 1 Million Jahre radioaktive Strahlung

Nirgends auf der Welt gibt es ein Langzeit-Tiefenlager für den Atommüll, der beim AKW-Betrieb entsteht. Auch die Schweiz hat erst eine Papierlösung, die erst noch gar nicht vollständig ist.

AKW sind der erste Schritt zur Atombombe

Die gleichen Techniken, die für den AKW-Brennstoff nötig sind, können auch zur Herstellung von Atombomben-Material missbraucht werden. Jüngstes Beispiel: Nord-Korea.

Leo Scherer : «Das Bundesamt für Energie hat es im Szenario IV bereits vorgerechnet: Für ihre Stromversorgung braucht die Schweiz kein einziges Atomkraftwerk. Erneuerbare Energie und clevere Stromnutzung können die Stromversorgung bestens sichern. »

Gewerkschaft kritisiert Konjunkturpaket

Das vom Bundesrat heute vorgestellte zweite Konjunkturpaket genügt bei weitem nicht. Mit der Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung erfüllt die Landesregierung zwar eine gewerkschaftliche Forderung, aber für eine wirksame Krisenbekämpfung braucht es zusätzliche Anstrengungen. Mit dem Gartenschlauch kann der Krisenbrand nicht gelöscht werden. Die Stellungsnahme der Gewerkschaft Unia.

Rund um den Globus haben die Regierungen den Ernst der Lage erkannt und Massnahmen zur Krisenbekämpfung aufgegleist. Rund 3 Prozent ihres Bruttoinlandprdouktes (BIP) werfen die Exportnationen Japan und Deutschland in den nächsten Monaten für die Krisenbekämpfung auf, 6 Prozent des BIP sind es in den USA und sogar 18 Prozent in China. Demgegenüber verhält sich die Schweizer Landesregierung passiv. Daran ändert auch das heute verabschiedete zweite Konjunkturpaket über 700 Millionen Franken nichts – mit insgesamt einer Milliarde Franken bzw. 0.2 Prozent des BIP bleibt das schweizerische Konjunkturprogramm im internationalen Vergleich weit zurück.

Zuerst hat die Krise in der Schweiz vor allem die Unternehmen in den exportorientierten Branchen getroffen, bald fehlen den Betrieben der Binnenwirtschaft die Aufträge. Absehbar ist auch, dass der Privatkonsum angesichts zunehmender Arbeitslosigkeit, explodierender Krankenkassenprämien und sinkender Kaufkraft in Schwierigkeiten geraten wird. Statt sich hinter der „Schuldenbremse“ zu verstecken muss der Bundesrat daher endlich die wirtschaftlichen Notwendigkeiten erkennen und mit einem viel umfangreicheren Konjunkturpaket Gegensteuer geben.

Die Landesregierung hat vor kurzem quasi über Nacht 69 Milliarden aus dem Bundeshaushalt für eine serbelnde Grossbank mobilisiert – es ist nicht einzusehen, warum jetzt, wo es um das Wohl der gesamten Volkswirtschaft geht, keine griffigen Massnahmen möglich sein sollen. Der gewerkschaftliche Vorschlag für ein Investitionspaket im Umfang von 7 Milliarden Franken muss daher rasch realisiert werden, um eine tiefe Rezession zu verhindern. Zudem muss der Bundesrat mit einer stärkeren Verbilligung der Krankenkassenprämien die Kaufkraft der einkommensschwachen Haushalte schützen.

Mit der heute beschlossenen Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung auf 18 Monate hat der Bundesrat eine gewerkschaftliche Forderung erfüllt und einen Schritt zur Dämpfung der steigenden Arbeitslosigkeit gemacht. Auch diesbezüglich sind aber weitergehende Anstrengungen notwendig; so braucht es insbesondere eine Weiterbildungsoffensive für Kurzarbeitende und Arbeitslose, wie sie die Gewerkschaften in der Pressekonferenz am 20. Januar skizziert haben.

Gentech-Gefahr: «BAG wach auf!»

Greenpeace-AktivistInnen demonstrieren seit heute morgen früh beim Bundesamt für Gesundheit BAG gegen dessen laschen Umgang mit Gentech-Lebensmitteln.

Die Umweltorganisation hatte das BAG nach Veröffentlichung zweier besorgniserregender Studien in Österreich und Italien im November aufgefordert, sämtliche Bewilligungen für Gentech-Lebensmittel zurückzuziehen und einen Zulassungsstopp für neue Gentech-Produkte zu verhängen. Doch das BAG hält an den Gentech-Bewilligungen fest, obwohl es laut Gesetz anders handeln müsste.

Greenpeace-AktivistInnen haben die BAG-Beamten heute früh lautstark aus dem «Tiefschlaf» gerüttelt. Auf ihren Transparenten stehen die Worte «Gentech-Gefahr: BAG wach auf!». Die UmweltschützerInnen fordern das BAG auf, die Bevölkerung vor Gentech-Risiken zu schützen. Im November hatten Forscher aus Österreich und Italien in zwei unterschiedlichen Versuchsstudien aufgezeigt, dass der Verzehr von Gentech-Mais bei Versuchstieren zu verringerter Fruchtbarkeit oder Veränderungen im Immunsystem führt. Es handelt sich um zwei der ersten Langzeit-Fütterungsstudien überhaupt. Die verwendete Gentech-Maissorte NK603XMON810 steht in der Schweiz auf der Zulassungsliste, der insektenresistente Mais MON810 ist seit dem 27.7.2000 zugelassen. Die Nationalräte Josef Kunz (LU) und Maya Graf (BL) haben heute vom Bundesrat in Interpellationen verlangt,
dass künftig Langzeit-Studien durchgeführt werden müssen, bevor ein GVO für den Lebens- und Futtermittelmarkt bewilligt wird.Das ist in der bisherigen Praxis nicht der Fall.

In der schweizerischen Verordnung über gentechnisch veränderte Lebensmittel (2)  steht, dass eine Bewilligung widerrufen werden soll, wenn der begründete Verdacht besteht, dass das bewilligte GVO-Erzeugnis die Gesundheit oder die  Umwelt gefährden kann. Greenpeace forderte BAG-Direktor Thomas Zeltner am 11. November und am 3. Dezember auf, die zugelassenen GVO zu verbieten. Das BAG zieht sich aber aus der Verantwortung, in dem es einfach auf die laufenden Bewilligungsverfahren oder Verlängerungs-Verfahren für bereits bewilligte GVOs hinweist. «Verlängerungs-Verfahren dauern Jahre. So stecken mehrere GVO bereits bis zu sechs Jahren in einem Verlängerungs-Verfahren. Während dieser Zeit können Gentech-Produkte in der Schweiz verkauft werden» sagt Marianne Künzle, Gentechnik-Expertin bei Greenpeace Schweiz. Entweder passiert beim BAG jahrelang rein gar nichts oder Gentech-Produkte werden als sicher eingestuft und bewilligt.
Greenpeace hat in den letzten zehn Jahren mehrfach auf mögliche Gesundheitsrisiken hingewiesen. Das BAG scheint aber bis heute die Interessen von Agro-Konzernen höher zu gewichten als konsequent für den Schutz der Gesundheit einzustehen.

Greenpeace ist gegen den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen, weil der Anbau die Umwelt schädigt und der Konsum ein unvertretbares Gesundheitsrisiko darstellt. Marianne Künzle sagt, «es ist höchste Zeit, dass dieser weltweite Testversuch an Mensch, Tier und Umwelt gestoppt wird.» Die Umweltschutzorganisation erwartet vom Gesetzgeber, dass mindestens die Risikobewertung für GVO verschärft wird und das BAG vorsorglich die hier betroffenen Bewilligungen zurückzieht, wie es das Gesetz vorsieht.

Transparenz bei Kampfjet Beschaffung

<br />Momentan wird in Emmen der Kampfjet Gripen der schwedischen Firma Saab getestet. Saab gewann in den letzten Jahren drei Ausschreibungen für ihre Kampfjets: In Tschechien, Ungarn und Südafrika. Bei jedem dieser Geschäfte wurden Bestechungszahlungen in Millionenhöhe an führende Politiker aufgedeckt.

Die beiden anderen Firmen, welche um den Schweizer Auftrag buhlen, EADS und Dassault, waren in der Vergangenheit ebenfalls in Korruptionsskandale verwickelt. EADS beispielsweise sorgte wegen Bestechungsvorwürfen rund um den Eurofighter-Kauf in Österreich für negative Schlagzeilen.

GSoA-Sekretärin Rahel Ruch sagt: „Gemäss einem Index von Transparency International liegt die Rüstungsindustrie in Sachen Korruption auf dem zweiten Platz. Damit es in der Schweiz zu keinerlei Schmiergeldzahlungen kommt, muss der Beschaffungsprozess in voller Transparenz durchgeführt werden.“

Die GSoA fordert von Bundesrat und Armasuisse:

Offenlegung des Anforderungskatalogs an die Kampfflugzeuge
Durch die Offenlegung des Anforderungskatalogs soll öffentlich überprüfbar werden, welche Kriterien beim Typenentscheid entscheidend sind. Ebenso muss die Gewichtung der Kriterien publiziert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kriterien nicht nachträglich angepasst werden, um einen Anbieter zu bevorteilen.

Nur transparente Anbieter sollen berücksichtigt werden
Armasuisse soll nur Offerten derjenigen Anbieter berücksichtigen, welche ihr Budgets für den Evaluationsprozess offen legen. Die Verkäufer-Firmen müssen bekannt geben, welche Lobbyisten für ihr Produkt werben und welche Mittel diesen zur Verfügung stehen. Auch Berater-Zahlungen an Politiker gehören offen gelegt.

Offenlegung des Entscheidungsprozesses innerhalb der Bundesverwaltung
Armasuisse muss transparent machen, welche Personen und Stellen innerhalb der Armasuisse und der Bundesverwaltung mit dem Evaluationsverfahren beschäftigt sind und wer welche Entscheidungskompetenzen hat. Dazu gehören alle Personen und Stellen, welche die Evaluation begleiten, auswerten, den Evaluationsbericht und den Antrag an den Bundesrat betreffend Typenentscheid verfassen.

Der Evaluationsbericht zuhanden des Bundesrates muss veröffentlicht werden. Nur so kann nachgeprüft werden, ob der Typenentscheid nachvollziehbar und transparent erfolgte.

„Es wird sich zeigen, ob die Armasuisse und der Bundesrat gewillt sind, die nötigen Massnahmen einzuleiten, um Korruption in der Schweiz zu verhindern. Nur ein vollständig transparentes Auswahlverfahren kann garantieren, dass die Anbieter nicht auch in der Schweiz bestechen“, meint GSoA-Vorstand Josef Lang. Nationalrat Josef Lang, wird als Vertreter der Grünen Fraktion die obenstehenden Forderungen in der zuständigen Kommission einbringen.