35 Jahre revolutionärer 8.März in Zürich – Schlaglichter einer Bewegungsgeschichte

OA Zürich. Seit 1988/89 demonstrieren in Zürich revolutionäre Aktivist:innen am 8.März für eine feministische Revolution. Radikal-feministische, kommunistische, anarchistische und queer-feministische Revolutionär:innen haben es geschafft, trotz teils grosser politischer Differenzen und Herausforderungen den radikalen Kampf gegen das Patriarchat bis heute gemeinsam weiterzuführen.

An der OA Bar vom 9.Februar 2024 haben wir zusammen mit unseren beiden langjährigen Genossinnen des FrauenLesbenKasama und des Frauenkampfkollektivs des Revolutionären Aufbaus Zürich auf diese Geschichte zurückgeblickt. In diesem Beitrag halten wir einige Schlaglichter dieser Bewegungsgeschichte fest – ein Gedankenprotokoll. » Weiterlesen

Pionierinnen im Kampf für die Abtreibung in der Schweiz

FrauenLesbenKasama. Abtreibung ist nicht nur einer der ältesten Kämpfe in der linken und feministischen Bewegung, sondern auch einer der umkämpftesten. Kaum ein errungenes Recht wurde in den letzten Jahren einem so grossen Backlash ausgesetzt. Deshalb möchten wir uns dem Thema widmen und die Anfänge des Kampfes für Abtreibung hier betrachten.
Das Recht darauf, eine durch das Gesundheitssystem getragene Abtreibung durchführen zu lassen, ist eine der grössten Errungenschaften der feministischen Bewegung in Europa. Für die neue Frauenbewegung Anfang der 1970er-Jahre, war es ein zentrales Thema: «Mein Bauch gehört mir!». In Frankreich, und später in Deutschland und Italien, bekannten öffentlich prominente Frauen, dass sie abgetrieben hatten. 1973 wurde die «Schweizerische Vereinigung für die Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs» gegründet. Es brauchte drei Jahrzehnte und vier Abstimmungskämpfe, bis die Fristenlösung gesetzlich verankert wurde, also der straffreie Abbruch in den ersten zwölf Wochen. » Weiterlesen

KI als Katalysator von Diskriminierungen

FrauenLesbenKasama. Spätestens seit ChatGPT, DeepL, Lensa und Co. ist künstliche Intelligenz in aller Munde. Ob sie nun als genialer Fortschritt oder gefährliche Entwicklung dargestellt wird, alle scheinen sich einig darin, dass sie die Welt so stark verändern wird, wie schon lange keine neue Technologie mehr. Wir werfen einen feministischen Blick auf das Thema.

Zuerst die Frage: Was ist eigentlich künstliche Intelligenz (KI) und wie funktioniert sie? Bianca Prietl, Professorin für Geschlechterforschung mit Schwerpunkt Digitalisierung an der Universität Basel, erklärt in ihrem Artikel «Wider den Mythos von neutraler Technik» (Uni Nova, Januar 2023): «Wenn wir heute von KI sprechen, meinen wir in der Regel einen datenbasierten, auf ‘maschinellem Lernen’ beruhenden Ansatz: Algorithmen werten riesige Datensätze aus (Stichwort big data), um darin Muster zu identifizieren und Regeln über das betrachtete Phänomen abzuleiten.»

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RADIA

Radia, feministische Redaktion LoRa. In einem globalen, politischen Kontext, in welchem die systemtreuen Medien Teil von unterdrückerischen Strategien sind, ist es wichtiger denn je, unabhängigen und systemkritischen Journalismus zu machen. Unser Ziel: Raus aus der patriarchalen, kolonialen und kapitalistischen Logik!Intersektionale feministische
Berichterstattung auf LoRa.

Etablierte Medien und deren Berichte über Kriege, die Klimakrise und patriarchale Gewalt suggerieren, dass nichts dagegen unternommen werden kann und sollte. Ebenfalls wird in einem Ton berichtet, welcher die Dringlichkeit untergräbt, sich hinter Betroffene zu stellen und mit ihnen zu kämpfen. » Weiterlesen

Frauen und Queers als Zielscheibe

FrauenkampfKollektiv, Revolutionärer Aufbau Scheweiz. Rechte Parteien und Bewegungen sind weltweit im Aufwind. Neben «Ausländer_innen» sind Feminist_innen, Frauen und LGBTIQ-Personen beliebte Zielscheiben. Themen wie Geschlecht und Sexualität sind zentral für die aktuellen Mobilisierungserfolge der Rechten und lassen sich erfolgreich in ihrem Sinne politisieren.

Rechtspopulistische Strategien versuchen in ihren Diskursen oft zwei Widersprüche aufzubauen. Einerseits einen vertikalen Antagonismus (zwischen unten und oben), also die Herstellung eines «Wir» gegen die politische Elite oder die «Lügenpresse». Andererseits benutzen sie auch einen horizontalen Antagonismus (also innerhalb der Bevölkerung) zwischen «Wir» und «den Anderen» und meinen damit Migrant_innen, Muslim_innen und immer öfter auch Feminist_innen oder LGBTIQ-Personen. Die SVP hat in ihrem neuen Parteiprogramm von 2023 ein gesamtes Kapitel, in welchem sie Strategien entwickelt, um dem «Gender-Terror» entgegenzutreten. Ein weiteres Beispiel ist die rechtsradikale «Junge Tat», die – inspiriert von der identitären Bewegung in Österreich – im Herbst 2022 eine Kinder-Vorlesung von Dragqueens in Zürich störte. Natürlich ist eine antifeministische Politik seit jeher fixer Bestandteil rechter Ideologien und entsprechender Parteiprogrammen. Früher standen eher die «Emanzen» und ihre Gleichstellungspolitik im Fokus. Heute verschiebt sich die Debatte hin zur «Verteidigung» der heterosexuellen Kleinfamilie, zum Kindeswohl und gegen Homosexuelle und trans Personen.

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Antifeminismus: Rückendeckung aus dem Internet

FrauenkampfKollektiv, Revolutionärer Aufbau Schweiz. Der weltweite konservative und autoritäre Backlash in Gesellschaft und Politik wird durch eine entsprechende Entwicklung in den sozialen Medien nicht nur begleitet, sondern aktiv thematisch mitgestaltet und befeuert. Instagram & Co. sind für einmal mehr als eine Scheinrealität.

Im Internet entstehen Trends, Freundschaften, Communities und es wartet vielleicht gar die grosse Liebe. Doch gibt es dort auch Cybermobbing, Shitstorms werden kreiert und Menschen in die Knie gezwungen. Heute gibt es keine haltbare Unterscheidung mehr zwischen on- und offline. Was im Internet entsteht, bleibt nicht im Internet und was in der analogen Welt vor sich geht, wird im Internet aktiv weitergesponnen. Unter diesen Voraussetzungen überrascht es nicht, dass der antifeministische und konservative Backlash im Internet aufgegriffen und aktiv mitgestaltet wird.

Die Manosphäre: Incels, Sexisten und Frauenhasser
Das Sammelbecken antifeministischer Influencer, Incels, Lebenscoaches und Ähnlichem wird als «Manosphäre» bezeichnet. Diese umfasst den männlich dominierten Teil des Internets und beinhaltet Foren, Accounts, Blogs und Websites. Innerhalb der Manosphäre sind männliche Selbstoptimierung und die Aufrechterhaltung männlicher Herrschaft, die Kontrolle und Abwertung weiblicher Sexualität und die Verteufelung des Feminismus die bestimmenden Themen.
Das zurzeit wohl berühmteste Gesicht der Manosphäre ist der britische Ex-Kickboxer und Influencer Andrew Tate. Allein auf der chinesischen Kurzvideoplattform TikTok generieren Videos des frauenfeindlichen Multimillionärs Klicks im zweistelligen Milliardenbereich, seine Tweets erreichen Hunderttausende. Über die Plattform «The Real World» bietet der ehemalige Teilnehmer von Big Brother UK zudem kostenpflichtige Kurse an, bei denen Männer lernen sollen, an «Geld, Reichtum, Glück, schnelle Autos und schöne, unterwürfige Frauen» zu kommen. Die Kursinhalte basieren auf den eigenen Glaubenssätzen, die der amerikanisch-britische Influencer in Form von 41 Geboten weiterverbreitet. Aussagen wie jene, wonach Frauen es lieben würden, kontrolliert und sexuell unterdrückt bis gedemütigt zu werden, gehören dabei noch zu den harmlosesten. Mittlerweile tummeln sich im Internet hunderte von Tate-Klonen und Nachmachern, dem Markt geht es gut.
In einer anderen Ecke der Manosphäre finden sich derweil die sogenannten «Incels». Die Abkürzung steht für «involuntary celibate», was zu Deutsch so viel bedeutet wie «unfreiwillig junggesellig». Die Incel-Community umfasst Hunderte, wenn nicht Tausende von Foren und Websites. Incels bedienen ihre eigene Sprache und vertreten auch untereinander eine Vielzahl heterogener Ansichten, die sich aber im Kern allesamt darum drehen, dass Frauen Männern Sex schuldig sind, dass der Feminismus und die (körperliche) Selbstbestimmung der Frauen den Mann unterdrücken würde und dass aus diesen Gründen etwa Vergewaltigungen und Feminizide nicht nur unumgänglich, sondern auch wünschens- und fördernswert wären. Die Incel-Gemeinschaft liegt politisch ausnahmslos weit rechts, referenziert immer wieder Hitler, verbreitet antisemitische Verschwörungstheorien und liebt die Mär vom «grossen Austausch», wonach angeblich «Afrikaner» ihnen, den weissen Männern, die ohnehin wenigen willigen Frauen streitigmachen würden. Die Incel-Community kennt ihre eigenen Helden – tote Helden, die «für die Sache» gestorben sind: Der Amokläufer von Toronto Alek Minassian, der Rechtsextremist Anders Behring Breivik, der Attentäter von Halle, der Attentäter von Hamburg, der Attentäter von Christchurch, von Ohio und allen voran der «Supreme Gentleman», wie er in der Community genannt wird: Elliot Rodger, der am 23.Mai 2014 bei einem Attentat in Kalifornien sechs Menschen tötete und 14 weitere verletzte, bevor er sich schliesslich selbst richtete. Rodger hinterliess ein Manifest, in dem er seine Zugehörigkeit zur Incel-Community ausdrückte und «den Frauen» und deren Abweisung die Schuld an seiner Wut und seinem Amoklauf gab. «To go ER» ist bis heute ein geflügelter Begriff in der Incel Gemeinschaft, der so viel bedeutet wie «Eliot Rodger nachahmen» – Menschen (Frauen) töten und sich selbst richten.

Und die Frauen? Zurück an den Herd!
Seit einigen Jahren mischt sich eine neue konservative, ja gar misogyne Gruppe im sexistischen, traditionalistischen Teil des Internets – und weit darüber hinaus – mit. Als «Tradwives» bezeichnen sich Frauen, die online einen Lebensstil zelebrieren, der direkt aus den 50er-Jahren stammen könnte. Tradwives, eine Abkürzung für «traditional wives», sehen sich als «homemaker and wife». Sie sind nicht in der Lohnarbeit tätig, bauen dafür mitunter ihr eigenes Gemüse an, unterrichten ihre Kinder zuhause, tragen bodenlange, selbstgenähte Kleider und Schürzen und sehen ihre Aufgabe darin, ihrem Ehemann zu dienen und dadurch ihre natürliche Aufgabe als Frau wahrzunehmen, unbeeinflusst von Emanzipation, freier Sexualität und Moderne. Das Pendant dazu sind selbsternannte «Alphamales», welche sich laut Eigendefinition dadurch auszeichnen, besonders «männliche» Eigenschaften in sich zu vereinen: Sportlichkeit, Disziplin, mentale Stärke, beruflicher Erfolg und eine besonders gute finanzielle Lage. Dabei verschränkt sich dieses Männerbild mit der bürgerlichen Ideologie, dass eine prekäre soziale Lage nur durch genügend Anstrengung überwunden werden kann. Oder anders formuliert: Bist du Proletarier_in, bist du eben selber schuld.
Dieses Bild von dem, was ein Mann sein soll, orientiert sich dabei ähnlich wie bei den Tradwives an historischen Vorbildern. Ob Tradwife oder Alphamale: Was auf den ersten Blick nach einer freien und daher harmlos anmutenden Individualentscheidung klingt, wird jedoch von völkischen, mitunter faschistischen Untertönen begleitet. So sind einerseits in den Konzeptionen des Alphamales sowie der Tradwives Denkmuster enthalten, welche stark biologistisch geprägt sind. Dies geht so weit, dass gar behauptet wird, dass Körperzellen und die Organe je nach Geschlecht anhand verschiedener «Energien» funktionieren würden und dass die weibliche auch immer «male energy» benötige. Andererseits werden durch dieses Bild der «richtigen» Frau oder des «richtigen» Mannes andere Personen, die nicht diesem Bild entsprechen, für «unwert» und nicht zugehörig erklärt – man(n) ist dann eben nicht «Alpha». So zeigt sich in diesen vermeintlich individuell gewählten starren Geschlechterrollen ein Gesellschaftsverständnis, welches eine Politik der hierarchischen Ordnung einer Elite und der Exklusion von «Unwertem» verfolgt. Dies mutet nicht faschistisch an, es ist der Kern von Faschismus.

Social Media und Real Life
Der auf Social Media vielfältig inszenierte antifeministische Backlash sollte nicht bagatellisiert werden. Denn es zeigt sich in sozialen Berufen, dass Identitätsangebote wie AlphaMales und Tradwives einen realen Einfluss auf die Lebensgestaltung und politische Haltung, gerade jüngerer Menschen haben. Bedenkt man hierbei die nach wie vor steigenden Zahlen der häuslichen Gewalt, die öffentlichen Angriffe auf trans Personen oder die Einschnitte in hart erkämpfte emanzipatorische Rechte wie dasjenige der Abtreibung, so kommt man zum Schluss: Die traditionalistisch geprägten, von faschistischen Ideen untermauerten und teils esoterisch angehauchten Inszenierungen auf Social Media sind mehr als nur ein «Medienphänomen». Sie sind Teil einer Rechtfertigung für einen realpolitischen antifeministischen Backlash weltweit.

Nehmt ihr uns eine*n, antworten wir alle

Ni Una Menos Kollektiv Zürich. Alle zwei Wochen wird eine Frau durch einen Ehemann, Lebensgefährten, Ex-Partner, Bruder oder Sohn getötet. Mit der Ni Una Menos-Bewegung auf dem Weg zu einer feminizidfreien Gesellschaft – Herausforderungen, Erfolge und der Aufruf zur Solidarität am 8.März.

Mit Feminiziden zeigt sich täglich die Spitze der patriarchalen und geschlechterspezifischen Gewalt und dies auch in der Schweiz. Die Bezeichnung Feminizid dient als Schlüsselbegriff, um die systematische Gewalt gegen Frauen und feminisierte oder weiblich gelesene Körper zu benennen. Als Ni Una Menos Kollektiv Zürich möchten wir die Hintergründe von Feminiziden aufzeigen, unsere Arbeit vorstellen und gleichzeitig zur kollektiven Verantwortung aufrufen. Denn wer nichts macht, macht sich zur Kompliz*in.

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Feministischer Generalstreik im Baskenland für ein kollektives Sorgesystem

Olatz eta Nekane. Vor einem Jahr, am 8.März 2023, riefen Aktivist*innen der feministischen Basisbewegung im Baskenland zu einem feministischen Generalstreik am 30.November auf. Zentrale Anliegen waren das Recht auf kollektive Sorge und die dringliche Notwendigkeit, das Gesundheitswesen von Grund auf zu verändern.

Der Prozess wurde während der Pandemie gestartet: Im Februar 2022 trafen sich einige Feminist*innen in Gasteiz (Baskenland), mit dem Ziel, das Sorgesystem radikal zu verändern. Als erster Schritt ihrer Kampagne nahmen sie sich Zeit, um die Sorge-Arbeit im öffentlichen Bereich und in den Gemeinschaften zu analysieren und genau zu definieren.

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Mala Jin – das Haus der Frauen

Union der kurdischen Frauen Schweiz YJK-S. Frauen aus Rojava begannen sich 2004 unter dem Dach von Yekitiya zu organisieren. Nach der Revolution vom 19.Juli 2012 gründeten sie zahlreiche Organisationen und Institutionen. Eine dieser Institutionen ist Mala Jin, die es schafft, die Stimme von Frauen zu sein, die vor Herausforderungen stehen.

Ein Mala Jin (kurdisch für Haus der Frauen) ist eine Art Frauenhaus. Das erste Mala Jin wurde in Qamislo in Syrien eröffnet. Mittlerweile gibt es 62 Niederlassungen im Nordosten Syriens. Es ist zu einem Raum der Hoffnung und Lösung für Frauen in der Region und zu einem Vorbild für die ganze Welt geworden. Alle Mitglieder und Mitarbeiterinnen der Mala Jin sind Mütter. Sie unterstützen und helfen Frauen, die mit Problemen und Gewalt konfrontiert sind.

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Das Gesicht des Widerstands

Gabriela Switzerland. In diesen Zeiten der ökonomischen Krise, in denen weite Teile der philippinischen Bevölkerung zunehmend prekär leben aufgrund steigender Preise von Öl, Reis und anderen Grundnahrungsmittel, hat die philippinische Regierung keine bessere Antwort als Liberalisierung und Privatisierung. Deshalb gibt es Widerstand gegen den Charter Change.

Liberalisierung und Privatisierung sind bekannte Mittel bürgerlicher Regierungen, um eine vermeintliche Lösung für ökonomisches und soziales Elend zu bieten. In den Philippinen kommt diese Pseudolösung in Form des sogenannten Charter Change. Charter Change – auch Cha-Cha genannt – ist der Begriff, der für Änderungen und Revisionen der philippinischen Verfassung verwendet wird. Sie zielt auf die Abschaffung wirtschaftlicher Schutzmassnahmen zugunsten einer weiteren Liberalisierung ab.

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«Wir unterstützen uns gegenseitig»

Teodora (links) und Lilian. Bild: zVg

medico international schweiz. Teodora Vásquez sass zehn Jahre im Gefängnis und engagiert sich jetzt bei der Vereinigung Mujeres libres. Das Interview fand Ende Januar statt, als Lilian, die letzte von 73 Frauen, aus der Haft entlassen wurde.

Teodora, welche Bedürfnisse haben Frauen, die gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden, und welche Unterstützung kann die Vereinigung Mujeres libres ihnen bieten?
Frauen, die wegen geburtshilflicher Notfälle kriminalisiert wurden, erleiden zwei Strafen: diejenige des Richters und diejenige der Gesellschaft.

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Erst wenn alle frei sind, sind wir frei!

medico international schweiz. In El Salvador werden Frauen wegen einer angeblichen Abtreibung zu bis zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Als Antwort auf diese repressive Gesetzgebung gründeten betroffene Frauen die «Mujeres libres».

«Ich war jung, hatte keine Träume, keine Ziele, kein bestimmtes Verlangen», sagt Teodora Vásquez. «Ich kam aus einer einfachen Familie vom Land und arbeitete. Im Gefängnis musste ich mich fragen, wer bin ich, was will ich in Zukunft erreichen? Ich war im Gefängnis, aber das Gefängnis war nicht in mir! Mein Inneres fühlte sich frei. Aber es war ein ständiger Kampf.»

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Kein Privileg, ein Recht!

Friedlicher Sitzprotest rund um den 8.März 2021 löst einen Polizeieinsatz aus. Nun sollen die Kosten für solche Einsätze zwingend auf die Aktivist:innen umgewälzt werden.
Bild: vorwärts-Archiv

lmt. Die sogenannte Anti-Chaot:innen-Initiative der Jungen SVP stösst auf Zustimmung in der Bevölkerung, auch dank den Mainstream-Medien. Doch die Initiative ist ein Affront gegen die gesamte Bevölkerung des Kantons Zürich.

Erneut geschieht ein Feminizid. Noch am selben Abend wird zu einer Demonstration aufgerufen. Da spontan auf das Geschehnis reagiert werden muss, reicht die Zeit nicht, um eine Bewilligung einzuholen. Gut hundert Menschen treffen zusammen und demonstrieren friedlich durch die Stadt Zürich. Die Polizei ist wie immer mit von der Partie. » Weiterlesen

Genug ist genug!

Rund 200 Landwirt:innen versammelten sich am 3.Februar in Genf zum Protest. Bild: Uniterre

sit. Die Bäuerinnen- und Bauernorganisation Uniterre fordert Gesetze, welche die den grossen Unternehmen klare Grenzen setzen. Der Bauernverband hat dafür kein Gehör und lanciert eine zahnlose Petition. Erste Proteste in Genf und Basel.

«Der SBV verteidigt den Freihandel und nicht die Schweizer Bäuerinnen und Bauern», lautet der Titel der Medienmitteilung vom 1. Februar von Uniterre. Der gewählte Titel widerspiegelt die ganze Enttäuschung, ja gar Wut von Uniterre gegenüber dem Schweizerischen Bauernverband (SBV). Der Grund: » Weiterlesen

Die Lügen der Polizei

«Uf Kollektivstrafe… une reponse commune!» Die gemeinsame Aktion der Fans des FC Zürich und des FC Lausanne-Sport als Antwort auf die Sperrung der Zürcher Südkurve. Bild: südkurve.ch

lmt. Die Zürcher Polizei behauptet nach einem Fussballspiel von organisierten Fans angegriffen worden zu sein. Die Recherchen des vorwärts decken dies als Unwahrheit auf. Es war eine von der Polizei geplante Eskalation. Und was hat es mit der dann folgenden Massnahme, der dubiosen Sperrung der Zürcher Südkurve auf sich?

Sonntag, 21.Januar, gegen 19 Uhr: Nach dem Fussballspiel des FC Zürich gegen den FC Basel kommt es rund um den Bahnhof Altstetten zum Einsatz von Gummischrot und eines Wasserwerfers durch die Stadtpolizei Zürich. Am nächsten Tag ist in der Medienmitteilung der Polizei zu lesen: «Nach Spielende marschierten die Basler Fans für die Heimreise zum Bahnhof Altstetten. Dabei suchten kleinere Gruppen Zürcher Fans die Konfrontation mit den gegnerischen Fans. Dies konnte jedoch von der Stadtpolizei Zürich verhindert werden.» » Weiterlesen

Internationale Proteste

flo. Man kennt sie sonst eigentlich nicht als besonders demonstrationsfreudig. Doch mit ihren Protesten haben Landwirt:innen in Europa Schlagzeilen gemacht. Trotz Parallelen unterscheiden sich die Proteste aber in ihrer Form und in ihrem Ursprung.

Die Liste der Staaten, in denen in den letzten Wochen Proteste von Landwirt:innen stattfanden, ist lange: Nachdem die Bauern und Bäuerinnen in Deutschland den Anfang gemacht hatten, weiteten sich die Demonstrationen und Aktionen international aus.

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Bürgerliche Verzögerungstaktik

flo. Für zahlreiche Armutsbetroffene in Winterthur und Zürich war der Abstimmungssonntag vom 18.Juni 2023 ein Freudentag. In den beiden grössten Städten des Kantons nahm die Stimmbevölkerung zwei gewerkschaftliche Initiativen zur Einführung kommunaler Mindestlöhne an. Wirtschaftsverbände versuchen nun, die Mindestlöhne zu verhindern.

Ungläubig starrten die Mitglieder der Gewerkschaften und linker Parteien am 18.Juni 2023 auf den Fernseher in der Società Cooperativa an der Winterthurer Museumsstrasse. Winterthur hatte sich für die Einführung eines Mindestlohns auf kommunaler Ebene ausgesprochen. Und zwar in aller Deutlichkeit und das trotz bürgerlicher Angstkampagne.

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Ein Bundesrat auf Mission

sit. Vom 4. bis 9.Februar weilte der Wirtschaftsminister Guy Parmelin zuerst in Saudi-Arabien, dann in Katar. Für ihn und vor allem für seine Begleiter:innen aus der Wirtschaft war es eine erfolgreiche Reise. Dies, weil ihnen die Menschenrechte in beiden Ländern am Allerwertesten vorbeigehen.

Bundesrat Guy Parmelin, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), war auf «Mission», wie die Landesregierung informierte. Missioniert wurde in Saudi-Arabien und Katar.

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