Antikapitalistische Demo in Bern

Mitte des 19. Jahrhunderts in Manchester, England: Die Urform des Kapitalismus setzt sich durch. In den Produktionsstätten gilt das Prinzip, aus der Arbeitskraft der Leute das Maximum herauszuholen. Wer unter den physischen und psychischen Belastungen zu Grunde ging, mit dem vorgegebenen Arbeitstempo nicht mithielt, oder am Ende des bis zu 16 Stunden langen Arbeitstages nicht genug Produkte gefertigt hatte, war leicht zu ersetzen. Der Lohn reichte meist nicht für genug Nahrung oder Kleider. Überarbeitung, Obdachlosigkeit, Unfall- und Hungertod waren unmittelbare Bedrohungen.
Diese Epoche ging unter dem Begriff  «Manchesterkapitalismus»  in die Geschichte ein. Die Zeiten scheinen längst überwunden. Heute – gut 150 Jahre später – hat sich so einiges verändert, doch im Kapitalismus leben wir noch immer. Und nein, es stimmt nicht, dass der Kapitalismus das beste aller Systeme ist! Dass er auch heute für die Natur und die meisten Menschen schädlich ist, lässt sich leider an unzähligen Beispielen zeigen:

– Die Lohnarbeiter_innen sind gezwungen ein Leben lang ihre Arbeitskraft zu veräussern und müssen dabei (Berufs-)krankheiten, Unfälle und psychische Erkrankungen in Kauf nehmen.

– Die kapitalistische Produktion nimmt auf die Umwelt als Lebensgrundlage keine Rücksicht und zerstört sie zu grossen Teilen1.
– Das Dasein als Lohnabhängige bedeutet für viele Menschen ständig abzuwägen, ob ein Bedürfnis befriedigt werden kann oder darauf verzichtet werden muss. Existenzängste gehöre zum  Alltag vieler Menschen.
– Den herrschenden Gegensätzen dieser Gesellschaft sind die Menschen andauernd ausgesetzt. Die Konkurrenz macht vor niemandem Halt und durchdringt alle Lebensbereiche2.

Diese Härten kommen nicht von ungefähr und sind erst Recht nichts Natürliches. Weil im Kapitalismus nach dem Kriterium des Profits produziert wird, bleibt so manches Bedürfnis der Leute auf der Strecke. Und wer kein Geld oder Eigentum hat, kommt in diesem System kaum dazu auch nur ein Bedürfnis zu befriedigen3. Für die meisten Leute bedeutet dies ein Leben als Lohnarbeiter_in und abhängige Variabel der Eigentümer_innen über die Produktionsmittel4. Und damit die ganze Chose auch ordentlich funktioniert, wacht der Staat mit Gesetz, Gewalt5 und seinen blauen Repräsentanten_innen6.
Dieses System wollen wir nicht! Auch nicht mit irgendwelchen reformistischen Änderungen. Wir wollen eine Wirtschaft, die für die Bedürfnisse der Leute produziert, die Natur nicht zerstört und für jeden genügend hergibt7. Wir wollen eine selbstorganisierte, herrschaftslose Gesellschaft.
Wir wissen, dass wir von diesem Ziel noch weit entfernt sind; wir wissen, dass wir viele sein müssen um eine andere Welt zu realisieren und wir wissen vor allem, dass wir dazu die soziale Revolution machen müssen und machen wollen! Darum rufen wir zu dieser antikapitalistischen Kampagne auf. Sie soll einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Menschen Gedanken machen über das System in dem täglich Tausende verhungern oder burnouten, während andere Golf spielen und Milliarden anhäufen; wir wollen die Menschen davon überzeugen, sich gegen das kapitalistische System zu erheben.

Weitere Infos: www.ak-kampagne.ch

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Ein Kommentar

  • zombie1969

    Besonders in den USA versucht offenbar die Linke mit der Occupy Wallstreet-Bewegung sich die Neidkultur der europäischen Rotgrünen zum Vobild zu nehmen um sich zu etablieren. Wird aber zum Glück beim Versuch bleiben. Neid und Hass sind doch sehr schlechte Ratgeber, auch und besonders in den USA.

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