Massenentlassungen trotz Rekordgewinnen!

«Siemens hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem operativen Rekordergebnis abgeschlossen», verkündet der aktuelle Geschäftsbericht stolz. Tatsächlich: Das Betriebsergebnis des Konzerns ist letztes Jahr um 36% auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen, der Gewinn um fast zwei Drittel auf 7 Milliarden Euro. Auch beim Umsatz (+7%) und bei den Auftragseingängen (+16%) legte Siemens deutlich zu. Die Siemens-Aktionäre dürfen sich freuen: Seit 2006 steigt die Dividendenrendite kontinuierlich. Sie hat sich in 5 Jahren mehr als verdoppelt und erreichte dieses Jahr einen Höchstwert.

In der Schweiz ist Siemens mit rund 6300 Mitarbeitenden der grösste industrielle Arbeitgeber. Und auch hier laufen die Geschäfte gut. So stieg der Auftragseingang im zentralen Geschäftsbereich Industrie gegenüber dem Vorjahr um 10%, wobei alle Teilbereiche (Industry Automation and Drive Technologies, Building Technologies, Mobility) zum Wachstum beitrugen. Der Bereich Building Technologies verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 4%.

Dennoch kündet Siemens Schweiz heute den Abbau von 220 der insgesamt 2200 Arbeitsplätze im Bereich Building Technologies an. Im Produktionsbereich sollen 100 Stellen wegfallen (davon werden 50 Stellen nach Rumänien verlagert), 42 Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie 78 Stellen in der Administration. Erklärtes Ziel des Konzerns: Der massive Abbau soll den Gewinn weiter steigern, den Return on Sales um 2 bis 3 Prozent erhöhen und Siemens so für Aktionäre noch attraktiver machen.

«Die Unia verurteilt diese zynische Profitmaximierungsstrategie auf Kosten der Belegschaft vehement», schreibt die Gewerkschaft in ihrer Stellungsnahem. Sie wird «Rahmen der anstehenden Konsultationsfrist auf Lösungen drängen», welche die Interessen der Beschäftigten vor die Interessen der Aktionäre stellen.  Den Rahmen mit Kampfmassnahmen zu sprengen, wird anscheinend jedoch nicht in Betracht gezogen.

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