Über den Fluss für die Rente

«Verdammt sei dieser Krieg, er hat uns alles genommen!» Viktor, 65, aus Katerinovka.
Bild: Klaus Petrus

Klaus Petrus. Einmal im Monat müssen die Menschen, oft alte, einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen, um ihre karge Rente abzuholen. Viktor, der sein ganzes Leben in Kohlenfabriken arbeitete, ist einer von ihnen.

800 Meter, was sind das schon? Ewigkeiten für die meisten hier, für die Männer*, tatterig und zahnlos, für die Frauen*, mit Taschen beladen und am Murren und Zetern, für diese alten Menschen aus Luhansk, offiziell LPR, Volksrepublik Luhansk, seit 2014 von prorussischen Separatist*innen beherrscht.

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Es geht auch anders

Stefan Kühner. Vietnam hat schnell auf die drohende Gefahr reagiert und auch ein schnelles Testkit für Coronavirus entwickelt. Bereits gibt es viele internationale Anfragen wie aus Italien, Deutschland und den USA.

Auch die Menschen in Vietnam stehen unter dem Bann der Coronaviruspandemie. Am 18.März lag die Zahl der nachgewiesenen Infektionen laut der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität bei 68, die Zahl der Todesfälle bei null.

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Frauenfeindliche Vandalen am Werk

sah. Immer wieder wird in Genf das Strassenbild «feminisiert». Dies stösst aber auch auf Widerstand: Unbekannte beschädigten Anfang März Strassenschilder mit Frauen*namen und zeigten damit auf, dass es weiterhin eine Notwendigkeit ist, gegen Diskriminierung zu kämpfen.

Im Frauen*streikjahr 2019 wurden bei Aktionen bestehende Schilder von Strassen mit «Männernamen» ausgetauscht und Strassenschilder «feminisiert». Sichtbar waren Frauen*namen. Als erste Stadt in der Schweiz nahm Genf diese Ideen aktiv auf und gestaltet jetzt ihr Strassenbild neu.

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Schulter an Schulter mit Ivana

sah. Vor fünf Jahren starb die deutsche Internationalistin Ivana Hoffmann im Kampf in Kurdistan gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in Til Temir in Syrien. Die deutsche Genossin aus Duisburg entschied sich sehr früh in ihrem Leben für den bewaffneten Kampf. Warum wir Ivana nicht vergessen dürfen.

«Ivana trägt die Revolution, die unsere Genossinnen und Genossen in Kurdistan Tag für Tag erkämpfen, zu uns nach Europa. In Ivana lebt der Internationalismus, der Frauenbefreiungskampf, die Militanz, die Vielseitigkeit, der Antifaschismus.» Das schreibt der Kommunistische Aufbau (aufbau.org) im August 2019 auf seiner Website. Ivana Hoffmann ist damals schon tot – und irgendwie doch nicht.

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Patriarchaler Kitsch

dab. Trotz theoretischer Gleichstellung und gesetzlichem Diskriminierungsschutz sind Fernsehen und Blockbuster-Filme immer noch gut bestückt mit sexistischen, sowie homo- und transphoben Inhalten. Auch chauvinistische, imperialistische und antikommunistische Mythen sowie Überzeugungen sind darin noch weit verbreitet.

«Büezerbueb» Gölä, der sich laut eigener Aussage mehr als Unternehmer denn als Musiker versteht, gibt sich in der SRF-Talentshow «Voice of Switzerland» als ein von Testosteron und Adrenalin überschäumender Macho im Büezeroverall. » Weiterlesen

Kampf um die Beute Arktis

Matin Baraki. In der Arktis wurde durch den Klimawandel der Zugänge zu den dort lagernden riesigen Vorkommen an Öl, Gas, Uran, Seltenen Erden, Nickel, Gold und vieles mehr geschaffen. Die VR China, die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten bringen sich gegenwärtig entsprechen in Stellung.

In der Regel tagte der 1996 gegründete Arktische Rat hinter verschlossenen Türen. Da sich aber der «Wind gedreht» hat, lud US-Aussenminister Mike Pompeo im Mai 2019 während eines Ratstreffens in Finnland zu einer separaten Veranstaltung.

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Die Sau durchs Dorf jagen

dab. Die Neudefinition der Pandemie durch die WHO 2009 hat in der Schweiz Gesetzesänderungen nach sich gezogen, die die Ausrufung und zentrale Organisation von Zwangsmassnahmen stark erleichtern. Die Möglichkeit, das Covid-29-Virus zu messen, hat sich sehr schnell verbreitet und suggeriert eine schnelle Zunahme der Erkrankungen.

Der deutsche Epidemologe Dr. Wolfgang Wodarg kritisiert in einem Interview mit Milena Preradovic auf Youtube Mitte März die Corona-Massnahmen der Politik. «Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panik», sagt er und vermisst eine wissenschaftliche Debatte.

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Die Kitas im Kanton Zürich sind in der Krise

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Die Corona-Krise macht deutlich, wie unentbehrlich ein funktionierendes Kinderbetreuungswesen ist. Dies wird nun zwar allerseits anerkannt, auf die Arbeitsbedingungen der Betreuer*innen wirkt sich diese Anerkennung aber nicht aus. Die derzeitige Krise macht deutlich, dass endlich ein grundlegender Wandel in der Organisation der Kindertagesstätten (Kitas) nötig ist. » Weiterlesen

Solidarität mit den Sans-Papiers und den Geflüchteten

Solidarité sans frontières (Sosf) erinnert in ihrem Aufruf, dass die Geflüchteten und Sans-Papiers die «grossen Vergessenen der Gesundheitsschutzmassnahmen» sind. «Wir danken den Freund*innen von Sosf dafür, dass sie uns alle an diese Tatsache erinnert haben», sagt Gavriel Pinson, Präsident der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS). Pinson fügt hinzu: «Die aktuelle Krise braucht Solidarität für alle, unabhängig des Aufenthaltsstatus.» Die Bundesasylzentren (BAZ) beherbergen unter einem Dach Hunderte von Personen. Die Geflüchteten schlafen in Mehrbettzimmern, verbringen viel Zeit in den Aufenthaltsräumen und sind konstant in engem Kontakt zueinander. Der Sicherheitsabstand von zwei Metern kann unmöglich eingehalten werden.

Sans-Papiers haben keine Krankenversicherung. Sie fürchten sich verraten, entdeckt, verhaftet und ausgeschafft zu werden. Die Folge: Aus Angst verzichten sie oft darauf, notwendige medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Die PdAS ruft zu Solidarität mit den Geflüchteten und den Sans-Papiers auf. Sie unterstützt sämtliche Forderungen, die Sosf im Appell stellt. Weiter fordert die PdAS den Bundesrat auf, die notwendigen Schritte zur Regularisierung aller in der Schweiz lebenden Sans-Papiers sofort einzuleiten – nur so kann das Menschenrecht auf Gesundheit und ärztliche Betreuung garantiert werden.

Partei der Arbeit der Schweiz

Hier Aufruf von Sosf unterschreiben

Unhaltbare Zustände auf Baustellen

Bauarbeiter bleiben ohne jegliche Information durch Ihre Firmen. Keine oder zu wenige sanitäre Anlagen, fehlende Desinfektionsmittel und übervolle Baracken. So sieht auf vielen Baustellen in der Unia Region Ostschweiz-Graubünden die Realität aus. Die Bauarbeiter wollen diese unnötige Gefährdung von sich und der Gesellschaft nicht mehr hinnehmen. In einer Petition fordern sie die Verantwortlichen auf, endlich einzugreifen und solche Baustellen zu schliessen und die Lohnzahlungen sicherzustellen. 

Seit der Ankündigung der Notmassnahmen durch den Bundesrat wird die Unia Ostschweiz-Graubünden von Anfragen und Hilferufen von Bauarbeitern überrannt. Sie beklagen sich über massive Verletzungen der BAG-Schutzmassnahmen auf ihrer Baustelle und haben Angst vor dem drohenden Einkommensverlust.

Das Bild ist vielerorts gleich. Die Bauarbeiter sind einer ständigen Gefährdung ausgesetzt. In engen Baracken können sie nur dicht an dicht sitzen; Arbeiten, die die nötige Distanz nicht zulassen, müssen trotzdem ausgeführt werden. Das BAG sieht Baustellen und das Gewerbe als geschlossene Bereiche an, was nicht heisst, dass Arbeitgeber hier keine Verantwortung haben. Es fehlt an den meisten Orten an grundlegenden Massnahmen für die Sicherheit der Beschäftigten, schlimmer noch – vielfach werden sie nicht einmal informiert. Dieser Zustand ist nicht mehr haltbar.

Petition an die Verantwortlichen: Baustellen jetzt schliessen
Die Bauarbeiter wollen so nicht mehr weitermachen. Leider bestehen Baufirmen und Generalunternehmen darauf, dass weiter gearbeitet werden muss. Lohnersatz durch Kurzarbeit ist erst möglich, wenn die Arbeit auch offiziell nicht mehr möglich ist. Deshalb sind jetzt die Verantwortlichen gefordert. In einer SMS- und Online -Petition fordern Bauarbeiter aus der ganzen Region Ostschweiz-Graubünden, die Verantwortlichen auf, die Arbeit auf solchen Baustellen einzustellen und dafür zu sorgen, dass die Lohnfortzahlung gesichert ist.

Nicht nur ein Problem der Bauarbeiter!
Die Bauarbeiter sind mit ihren Problemen nicht allein. In unzähligen Jobs, wo Homeoffice nicht möglich ist, erhält die Unia Meldungen von Arbeitnehmenden, die sich nicht an die Schutzmassnahmen halten können. Auch für sie müssen Bund und Kantone die Verantwortung übernehmen und die Mittel und Möglichkeiten bereitstellen, um ihre Löhne bezahlen zu können.

Petitionstext
Aktuell können auf den meisten Baustellen die vorgeschriebenen Schutzmassnahmen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern, nicht eingehalten werden. 
Wir Bauarbeiter in der Ostschweiz und Graubünden fordern die Verantwortlichen auf, unverzüglich unsere mittleren und grossen Baustellen in der Ostschweiz und Graubünden zu schliessen und die Lohnzahlung für die betroffenen Beschäftigten zu garantieren.

Petition unterschreiben

AHV ×13 — weil unsere Arbeit gute Renten verdient

sit. Eine breite Allianz von Gewerkschaften, SP und Grüne hat die Volksinitiative lanciert, die eine 13.AHV-Rente verlangt. Die Initiant*innen hoffen, den Schwung des Frauen*streikjahrs nutzen zu können. Die Partei der Arbeit unterstützt das Vorhaben, hält aber auch an ihrem Vorschlag fest.

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) lässt nicht locker – und das ist grundsätzlich zu loben: Nachdem die AHVplus-Initiative des SGB, die eine Erhöhung der AHV-Renten um zehn Prozent forderte, vom Stimmvolk am 25.September 2016 abgelehnt wurde, wird ab dem 5.März für die 13.AHV-Rente gesammelt. » Weiterlesen

Strike for Future – Das Manifest

Klimastreik Schweiz. Wir alle wollen eine Zukunft. Wir wollen eine soziale und ökologische Gesellschaft ohne die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur. Am 15.Mai, dem Strike for Future, gehen die Klimagruppen zusammen mit der gesamten Bevölkerung auf die Strasse. Am 15.Mai blüht erstmals auf, was zuvor gewachsen ist und lange weiter wachsen wird.

Gigantische Waldbrände, anhaltende Dürreperioden, starke Überschwemmungen und die Zerstörung der biologischen Vielfalt. Die Klimakrise ist real und ihre Dringlichkeit erfordert unser sofortiges und energisches Handeln. » Weiterlesen

Viel Salbe und Schmerzmittel

dab. Steigender Termindruck, Stress und Unfälle auf Schweizer Baustellen: Eine Umfrage bei 12’000 Bauarbeiter*innen der Gewerkschaft Unia liefert Zahlen. Aktuell finden Versammlungen mit Blick auf die Erneuerung des Landesmantelvertrags (LMV) in der ganzen Schweiz statt.

Der Umsatz im Bauhauptgewerbe sei um 50 Prozent gestiegen, die Auftragsbücher der Patrons seien voll, sagt Nico Lutz, Leiter Sektor Bau der Unia. Viele Überbauungs-, Schienen- und Strassenprojekte stünden an. » Weiterlesen

Coiffeur*innen-GAV in Gefahr

flo. Damit der neu verhandelte Generalarbeitsvertrag im Coiffeur*innengewerbe rechtskräftig werden kann, muss es bis im Frühling zu einer Einigung kommen. Nun warf ein Gerichtsurteil die Verhandlungen zurück. Durch den Beschluss droht der vertragslose Zustand in der bereits schon sehr prekären Branche.

Am 14.Februar waren es gerade noch fünf Tage, bevor die nächste Verhandlungsrunde zwischen Unia, Syna und Coiffure Suisse losgehen sollte. Doch aus der Runde wurde nichts – ein eingeschriebener Brief informierte die beteiligten Parteien, dass die Verhandlungen bei Strafandrohung von 10000 Franken verboten wurden.

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Lohndumping und Freispruch

Redaktion. Das Bezirksgericht Frauenfeld sprach einen Unia-Gewerkschafter vom Hausfriedensbruch frei. Er und ein weiterer Unia-Angestellter hatten von ihrem Zutrittsrecht zu Baustellen Gebrauch gemacht und dabei Verstösse gegen den Gesamtarbeitsvertrag aufgedeckt.

Immer wieder versuchen Arbeitgeber*innen und Privatklä-ger*innen die Arbeit der Gewerkschaften gezielt zu kriminalisieren. Doch die Absicht ist klar: Mit solchen Klagen soll verhindert werden, dass die Gewerkschafter*innen in Kontakt mit den Arbeitnehmenden treten, diese über ihre Rechte informieren und von Missständen wie Lohndumping oder Problemen bei der Arbeitssicherheit erfahren.

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Aktienmärkte mit Fieber

flo. Die Covid-19-Epidemie hat die Aktien in die schlimmste Talfahrt seit 2008 gejagt. Das Auftreten des Virus ist zwar Auslöser für die dunkelste Börsenwoche seit Platzen der Subprime-Blase, aber irgendwann wäre es auch ohne Pandemie so gekommen. Zu den Hintergründen der aktuellen Kursentwicklung.

«Kursfeuerwerk ohne Ende?» fragte man sich am 28. November 2019 in den Redaktionsräumen des Blick. Der Swiss Market Index (SMI) hatte damals mit 10541,48 Punkten ein Allzeithoch erreicht. Und die Anleger*innen jubelten. Aber es ging noch weiter hinauf und am 19. Februar wurden mit 11263,01 Punkten ein erneuter Rekord aufgestellt. Mit dem Jubel ist es nun vorbei.

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Wieder solln‘s die Büezer*innen trage

flo. Der Coronavirus hat den Bund zu einer Reihe von ausserordentlichen Massnahmen veranlasst. Besonders fällt aber auf, dass wie bei jeder Krise, vor allem eine Bevölkerungsgruppe die Negativfolgen tragen soll: Die Arbeiter*innenklasse.

Hände waschen, in den Ellenbogen husten, Abstand halten und Grossanlässe vermeiden – das sind einige der Massnahmen, die der Bund empfohlen hat, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Neben nett gemeinten, aber oft ziemlich weltfremden Empfehlungen wie etwa der Rat an Pendler*innen im Zug nicht zu nah aufeinanderzusitzen, gab es von der Regierung aber auch handfeste Massnahmen.

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