Veranstaltung der IG Sozialhilfe zum internationalen Tag der Menschenrechte @Zürich

Veranstaltung der IG Sozialhilfe zum internationalen Tag der Menschenrechte mit Pierre Heusser (Vertrauensanwalt Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht) und Branka Goldstein (Präsidentin IG Sozialhilfe). Zurück in die Almosengesellschaft? Das Leben für Armutsbetroffene ist hart – auch in der reichen Schweiz! Die in den Jahren 2015 und 2016 neu festgelegten Sozialhilfe-Richtlinien machen es noch härter. Diese Richtlinien legen in fast allen Kantonen fest, wer wie viel Sozialhilfe erhält. Seit Anfang dieses Jahres müssen Grossfamilien und Jugendliche mit viel weniger Geld auskommen als bisher. Bei sogenanntem Fehlverhalten kann neu als Sanktion doppelt so stark gekürzt werden. Als wäre dies nicht schon genug, wird ab Januar 2017 die Schraube weiter angezogen. So müssen armutsbetroffene Eltern und vor allem alleinerziehende Mütter damit rechnen, dass sie gezwungen werden, ihre Kinder fremdbetreuen zu lassen, und wieder Arbeit zu suchen, sobald das Kind zwölf Monate alt ist. Es ist ein Hohn, dass der Bund aktuell sogenannte Wiedergutmachungen an Opfer Fürsorgerischer Zwangsmassnahmen bezahlt, während die Konferenz der Kantonalen Sozialdirektoren Massnahmen in der Sozialhilfe beschloss, die erneut Fremdplatzierungen fördert: Das besonders Skandalöse dabei ist, dass bereits Arm-Sein offenbar Grund genug ist für eine erzwungene Fremdbetreuung von Kindern. Die strukturellen Ursachen von Armut werden in diesen Argumentationen komplett ausgeblendet und die Folgen müssen Armutsbetroffene und ihre Kinder tragen.

Samstag, 10. Dezember, 15.00 Uhr, ab 18.00 Uhr gemeinsames Jahresendessen Kafi Klick, Gutstrasse 162, Zürich